Lesung in Haan Klaus Thörmer spendierte Zuhörern „Momente“

Haan · Der Haaner las jetzt aus seiner Sammlung von Kurzgeschichten vor, die er Anfang des Jahres veröffentlicht hat. Zentrale Frage: Was ist Heimat?

Klaus Thörmer liest aus seinen „Momenten“.

Foto: SPD Haan

(elk) Klaus Thörmer ist in Haan als ein Mann bekannt, der seinen Mitmenschen gerne bei Fragen rund um Digitalisierung zur Seite steht. Regelmäßig referiert der Digitalpate zu Themen wie dem sicheren Einkauf im Internet und zum Umgang mit sensiblen Daten. So gründete er auch das Haaner Internetcafé.

Auf Einladung der SPD-„Arbeitsgemeinschaft 60 plus“ widmete er sich nun im Rahmen einer Autorenlesung in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt an der Breidenhofer Straße einem Thema, das alles andere als digital ist: „Was ist Heimat?“ Auf diese Frage suchte und gab Thörmer Antworten. Er las aus seinem Buch „Momente“ vor. Hierbei handelt es sich um eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sich allesamt mit dem Begriff „Heimat“ auseinandersetzen. Das 112 Seiten dicke Buch (ISBN 9789403731209) erschien Ende Februar bei Bookmundo, einer sogenannten Selfpublishing-Plattform.

An der Organisation der Lesung beteiligt war für die Arbeitsgemeinschaft Gerd-Peter Heinrichs. Er berichtet, dass die Veranstaltung gut besucht war. Heinrichs plant für den Herbst auch schon weitere Lesungen mit Autoren, die einen regionalen Bezug haben. Etwas trockener wird vermutlich die Materie des nächsten öffentlichen Termins der Arbeitsgemeinschaft sein: Am 13. Mai ist ab 17 Uhr die Rente das Thema an der Breidenhofer Straße.

Zurück zu Klaus Thörmer und seinen Momenten: Mit Kurzgeschichten über Freundschaften, Reisen im klapprigen Käfer und auch über den Rhein, der unsere Region prägt, fesselte er die Anwesenden und weckte bei ihnen vielleicht so etwas wie ein Heimatgefühl. Das könne tatsächlich für jeden etwas anderes bedeuten, findet Gerd-Peter Heinrichs. Bei einem Menschen, der sein ganzes Leben in Haan verbracht hat, kommen mit diesem Begriff ganz bestimmt andere Erinnerungen auf, als bei einem Menschen, der aus seiner Heimat fliehen musste.

Und manchmal müsse Heimat nicht einmal ein Ort sein, findet Heinrichs. Der bekennende Anhänger von Borussia Mönchengladbach, der bei der Meisterschaft 1970 hautnah dabei gewesen war, empfindet Heimatgefühl, wenn im Stadion „Die Elf vom Niederrhein“ angestimmt wird. Vielleicht liegt es ja daran, dass die Fohlenelf längst nicht mehr am legendären Bökelberg spielt und die Erinnerungen an das alte Stadion dann wieder aufleben? Es sei jedenfalls diese Melodie, die bei ihm immer wieder Heimatgefühle wecke, berichtet Heinrichs.

Im Anschluss an die Lesung hatten die Besucher auch noch die Möglichkeit, ihre persönlichen Gedanken zu diesem Thema auszutauschen, berichtet Heinrichs. Erkenntnis: Der Begriff Heimat steht für viel mehr als nur ein Zuhause. Er steht vielleicht für den Ort, an dem wir aufgewachsen sind, vielleicht für Menschen, zu denen wir uns zugehörig fühlen, vielleicht für Landschaften, Sprachen, Traditionen sowie Gefühle der Geborgenheit, Zufriedenheit oder Sicherheit.

(elk)