In Hilden fehlen Kita-Plätze Bürgeraktion für Kindergarten im Restaurant

Hilden · Die Hildener Bürgeraktion macht einen unkonventionellen Vorschlag.

Zwar werden Kita-Plätze gebaut, aber es reicht noch nicht.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(elk) Könnte in das ehemalige Restaurant der Stadthalle eine Kindertagesstätte einziehen? Die Bürgeraktion möchte, dass diese Option geprüft wird. Die Fraktion selbst spricht von einem unkonventionellen Vorschlag, der aufgrund der anspannten Lage in Hilden jedoch bedenkenswert sei.

Zum Hintergrund: Laut Kindergartenbedarfsplanung liegt die Betreuungsquote bei den Kindern unter drei Jahren aktuell bei rund 55 Prozent. Mit der Versorgung von circa 96 Prozent der älteren Kinder ergibt sich eine Lücke von deutlich mehr als 200 Betreuungsplätzen. Noch in diesem Jahr gelindert, jedoch nicht gelöst, wird die Not durch die Kindertagesstätte am Holterhöfchen, die zum 1. Oktober sukzessive ihren Betrieb aufnehmen soll. Zwar wurden mit dem Haus des Lernens und einer Tagesstätte am Salzmannweg weitere Projekte auf den Weg gebracht, die die Betreuung von Vorschulkindern sichern sollen, doch bis zur Eröffnung dieser Einrichtungen dürften voraussichtlich bis zu sechs Jahre vergehen. Es brauche kurzfristige Lösungen – hatte nicht zuletzt die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in den Ausschusssitzungen betont und eine Kindertagesstätte für vier Gruppen im Bürgertreff an der Lortzingstraße vorgeschlagen. Die Bürgeraktion geht davon aus, dass eine angemessene Nutzung für das seit Jahren leer stehende Restaurant in der Stadthalle nicht in Sicht sei. Daher solle die Verwaltung eine Nutzung als Kindertagesstätte prüfen. Für eine solche Nutzung könnte der benachbarte Kindergarten im Park temporär erweitert werden. Die bisherige Planung kritisiert der Fraktionsvorsitzende Ludger Reffgen ausdrücklich: Es könne nicht hingenommen werden, bei Bestandsimmobilien einen Vorschlag nach dem anderen abzulehnen und sich letztlich ausschließlich auf Neubauprojekte zu versteifen, von deren Umsetzung aktuelle Kita-Generationen nicht profitieren würden.

Nicht nur das Stadthallen-Restaurant solle als potenzieller Standort überprüft werden, betont die Bürgeraktion. Die Fraktion hatte in der Vergangenheit bereits angeregt, für eine Nutzung als Kindertagesstätte auch Gewerbeimmobilien in Betracht zu ziehen und dafür Kooperationen mit Firmen zu prüfen. All diese Vorschläge seien immer wieder im Sande verlaufen, kritisiert Reffgen, der der Verwaltung und anderen Parteien im Rat der Stadt zwischen den Zeilen fehlenden Willen zur Umsetzung unterstellt. Sie seien nicht offen für unkonventionelle Vorschläge zur Überbrückung des Mangels. Mit solcher Einstellung könne das Problem – so man es denn lösen wolle – „nicht wirksam gelöst werden“, schreibt die Bürgeraktion.

(elk)