„Das Wichtigste ist, gelassen zu bleiben“ Drei plus drei macht acht – Drillinge in Hilden

Hilden · Lena Saischek und Marc Frings hatten schon drei Töchter, als sich weiterer Nachwuchs ankündigte. Nun suchen sie ein Auto mit mindestens acht Sitzplätzen. Denn seit kurzem sind die Drillinge auf der Welt.

Mama Linda Saischek und Papa Marc Frings mit ihren sechs Kindern (von links): Lani, Keano, Vaiana, Maliko, Kalea und Nalu.

Mama Linda Saischek und Papa Marc Frings mit ihren sechs Kindern (von links): Lani, Keano, Vaiana, Maliko, Kalea und Nalu.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Linda Saischek und Marc Frings suchen ein neues Auto. Dabei achten die beiden vor allem auf die Zahl der Sitzplätze. Denn acht Plätze müssen es mindestens sein. Neben den beiden Eltern müssen nämlich auch noch ihre Mädels Kalea (8), Lani (5) und Vaiana (3) Platz finden – seit zwei Monaten gehören auch noch die Drillinge Keano, Maliko und Nalu zur Familie. Die drei Jungs mit den hawaiianischen Namen haben das Leben ihrer Eltern und ihrer Geschwister ganz schön auf den Kopf gestellt. „Das Wichtigste ist, gelassen zu bleiben“, sagt Papa Marc.

Linda Saischek und Marc Frings leben in einer Wohnung über zwei Etagen im Hildener Norden. Die fünf Zimmer hätten für die Familie gereicht, vor einem Jahr zumindest noch. Dann wurde Linda Saischek schwanger. „Wir sind am Anfang noch von einem Kind ausgegangen“, sagt Mama Linda. Doch Mitte Juli eröffnete ihr die Frauenärztin, dass es Zwillinge seien. Mitte August dann die Nachricht, dass es nicht nur zwei, sondern drei Kinder sind. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist nicht viel höher als bei einem Lottogewinn, erklärt Linda Saischek.

Die Eltern sind zunächst ein wenig fassungslos: „Drillinge kann man so gar nicht planen, das ist einfach so unwahrscheinlich, so eine Nachricht erwartet niemand“, sagt Linda Saischek. Und: „Wir haben es erst einmal nicht glauben können. Ich bin tagelang morgens aufgewacht und habe erst einmal gedacht: Unglaublich, das ist wirklich wahr.“ Dann aber wich die Fassungslosigkeit großer Freude: „Es ist unglaublich schön, dass wir so etwas erleben dürfen.“

Nach über 34-wöchiger Schwangerschaft – was für Drillinge schon ziemlich lang ist, wie Linda Saischek erklärt – hatten die drei Jungs es dann am Ende aber doch recht eilig. Innerhalb von zwölf Minuten erblickten sie im Florence-Nightingale-Krankenhaus in Düsseldorf das Licht der Welt. Es sind dreieiige Drillinge, die auf natürlichem Wege geboren werden. „Das ist so ungewöhnlich und selten, dass die halbe Belegschaft der Klinik mitgefiebert hat“, sagt Marc Frings.

Nach der Geburt blieben die Neugeborenen kurz bei ihrer Mutter und kamen dann für die ersten Untersuchungen und Tage auf die Kinderintensivstation, berichtet Linda Saischek. Dort kontrollierten die Ärzte, ob die Säuglinge an irgendeiner Stelle besondere Hilfe benötigen. Das war zum Glück nicht der Fall. Nach fünf Wochen waren sie auch gewichtstechnisch so stabil, dass die Großfamilie nach Hause fahren durfte.

Die drei Mädchen haben sich sehr über den Nachwuchs gefreut: „Die Größte wollte sowieso schon länger einen Bruder haben“, sagt Linda Saischek. „Toll, einen Bruder für jede“, freute sich dann auch die Mittlere.

Das ist nicht immer einfach: „Wir haben zum Glück tolle Unterstützung durch meine Eltern, die direkt nebenan wohnen. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Linda Saischek. Ihre Eltern füttern in diesem Moment zwei der Drillinge. Marc Frings‘ Eltern wohnen etwas weiter weg.

Die Wohnung der Familie gleicht einem großen Kinderzimmer. Im Wohnzimmer steht der Wickeltisch (täglich kommen rund 20 Windeln zusammen), außerdem noch ein Kinderbett. „Wir müssen umbauen“, sagt Marc Frings. Ausbaureserven gebe es theoretisch noch, allerdings müsse zunächst geprüft werden, ob noch angebaut werden kann. Auch die Badezimmer müssen vergrößert werden. „Und unser Auto passt auch nicht mehr – wir brauchen ein deutlich größeres“, sagt der Drillings-Papa. Ein VW-Bus oder ein ähnliches Auto wäre toll. „Aber wir brauchen erst mal Zeit, um uns um solche Dinge kümmern zu können.“

Zeit bleibt den beiden allerdings kaum noch. Die Großeltern packen an, wo sie können. Auch eine Hebamme schaut immer wieder vorbei. Die Stadt unterstützt die Eltern und die Kinder bei Bedarf über das Programm „Frühe Hilfen“. „Wir bekommen das alles hin“, sagt Marc Frings. Er selbst geht Vollzeit arbeiten. Als kaufmännischer Angestellter und Teamleiter in einer Firma hat er Glück und kann dank seines Chefs größtenteils im Homeoffice arbeiten. Die Arbeitszeit ist flexibel. Höchstens zwei Stunden ist es zwischendurch mal ruhig im Hause Saischek-Frings – spätestens dann meldet sich eins der Kinder. Vor ein paar Tagen hat er es mal wieder ins Fitnessstudio geschafft. „Nachts um 1 Uhr. Es war schön leer.“

Auf die Zukunft freuen sich die Eltern schon sehr: „Wir genießen schon jetzt die Zeit miteinander“, sagt Linda Saischek. Marc Frings ergänzt: „Es wird perspektivisch auch leichter. Die Kinder werden größer und selbstständiger und werden sich auch immer haben und miteinander beschäftigen können.