Verdi fordert mehr Geld Die Stadt rechnet damit, dass auch Kitas am Dienstag geschlossen bleiben

Hilden · Für diesen Dienstag hat Verdi die Mitarbeiter der Hildener Stadtverwaltung zu einem Warnstreik aufgerufen. Auch wenn noch unklar ist, wie viele sich daran beteiligen: Die Gewerkschaft kündigt an, dass auch Kitas geschlossen bleiben.

Bereits 2018 streikten viele Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Hilden: Hier brechen Verdi-Mitglieder vom Hildener Bahnhof zu einer zentralen Kundgebung in Bonn auf.

Foto: Stephan Köhlen

Die Stadt Hilden bereitet sich auf den ersten Streiktag in diesem Jahr vor: Nachdem vergangene Woche bereits Mitarbeiter der Rheinbahn sowie der Verwaltung in Düsseldorf und am Montag Beschäftigte der Städte Velbert, Wülfrath und Heiligenhaus ihre Arbeit niedergelegt haben, folgen an diesem Dienstag, 14. Februar, Angestellte der Verwaltungen in Hilden, Ratingen und Mettmann sowie der Kreisverwaltung. „Mit erheblichen Einschränkungen bei Bürgerbüros, Kfz-Zulassungsstelle und anderen städtischen Dienstleistungen ist zu rechnen, aber auch städtische Kitas werden geschlossen bleiben“, erklärte Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper.

Die Stadt Hilden erklärte am Montag: „Erst am Dienstagmorgen wird feststehen, ob und wie viele Mitarbeitende der Stadtverwaltung Hilden von ihrem Streikrecht Gebrauch machen und welche Auswirkungen dies auf die verschiedenen Dienststellen hat“, so Sprecherin Lina Schorn. Die Verwaltung rechnet jedoch damit, dass es sowohl zu Einschränkungen bei den städtischen Kindertageseinrichtungen als auch im Offenen Ganztag kommen wird. „In diesem Fall werden wir uns bemühen, für diejenigen, die zwingend auf die Betreuung angewiesen sind, eine Lösung zu finden“, sagt Jugenddezernent Sönke Eichner. Ob und inwieweit im OGS-Bereich Betreuungskräfte, die nicht über Verdi organisiert sind, die Betreuung übernehmen könnten, hänge von der Situation vor Ort ab. „Die Einrichtungen werden die Familien eigenständig über die gewohnten Kanäle – App beziehungsweise E-Mail – informieren“, so Eichner weiter.

Verdi fordert eine Lohnsteigerung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro: „Von den hohen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln sind die Beschäftigten der unteren und mittleren Entgeltgruppen überproportional betroffen. Deshalb ist uns diese soziale Komponente extrem wichtig“, erklärt Stephanie Peifer. Aber genau das hätten die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde kategorisch ausgeschlossen. Das Resultat der ersten Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst sei „absolut enttäuschend“. Die Beschäftigten seien stinksauer. Die hohe Inflation hinterlasse auch in den Portemonnaies vieler öffentlich Beschäftigter tiefe Spuren, besonders bei jenen mit niedrigen bis mittleren Gehältern.

„Vor der zweiten Verhandlungsrunde am 22./23. Februar werden wir den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen müssen, damit sie ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen“, erklärt Peifer und kündigt weitere Streikmaßnahmen in den nächsten Wochen an.

Die Beschäftigten aus Hilden können an diesem Dienstag an einer zentralen Kundgebung in Ratingen teilnehmen. Wie viele diesem Angebot folgen und wie viele trotz des Streikaufrufs arbeiten gehen, wird sich noch zeigen. Die Stadt Hilden erklärt, dass die Dienststellen der Stadtverwaltung Hilden, zum Beispiel Bürgerbüro und Standesamt, nach Möglichkeit öffnen sollen. Gegebenenfalls kann es zu längeren Wartezeiten kommen. Aktuelle Informationen stelle die Verwaltung laut Sprecherin Schorn kurzfristig unter www.hilden.de/aktuelles im Internet zur Verfügung. Feuerwehr und Rettungsdienst seien erreichbar und im Einsatz.

Der Streik bei der Rheinbahn hatte am vergangenen Donnerstag und Freitag für ein Verkehrschaos in Hilden gesorgt. Zwar fuhren die Busse der Linien 782 und 785 noch, jedoch stiegen viele Pendler auf das Auto um. Durch die Baustellen an der Lindenstraße und am Fritz-Gressard-Platz sowie den Gehölzarbeiten auf dem Ostring kam es den ganzen Tag über zu Staus in der Itterstadt.