Politische Diskussion dauert an Grüne wollen Fläche für Photovoltaik verkleinern
Hilden · Angesichts starken Protests gegen die geplante Freiflächen-Photovoltaik in Hilden unterbreiten die Grünen jetzt einen Kompromiss-Vorschlag. Was daran anders ist.
(arue) Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen lenkt auf einen möglichen Kompromiss ein. Sie schlägt vor, das Areal, auf dem eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage errichtet werden könnte, um mehr als ein Drittel zu verkleinern. Damit reagiert sie auf die Auseinandersetzungen und den Protest der vergangenen Wochen, der von Bürgern, Naturschützern und Landwirten ausgeht.
In der vergangenen Woche hatte sich der Ausschuss für Wirtschafts- und Wohnungsbauförderung mit hauchdünner Mehrheit dafür ausgesprochen, dass Grundstücke im Bereich Karnap und An den Gölden für diese Zwecke geprüft werden sollen. Bislang steht in Rede, dass die Stadt Hilden den Stadtwerken beziehungsweise der Neue Energien Hilden GmbH zusammenhängende Flächen von jeweils 40 000 und 27 000 Quadratmetern zur Errichtung von Photovoltaik-Anlagen zur Verfügung stellt.
Es gibt allerdings auch massiven Protest gegen diese Pläne. Bürger argumentieren, dass so ein landschaftlich reizvolles Naherholungsgebiet verloren geht; Landwirt Christian Fengler hatte eine Online-Petition gestartet, die gut 1700 Unterstützer gefunden hat. Er wird unterstützt von der Naturschutzorganisation Bund. Die Grünen wollen nun mit einem Kompromiss den Rückhalt für dieses Projekt auf breitere Schultern legen. So soll auf die Erschließung der 27 000 Quadratmeter großen Fläche verzichtet werden. Die Entwurfsplanung soll Maßnahmen enthalten, die die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes „deutlich abschwächen“, heißt es in dem Antrag. Die Grünen wollen außerdem als Variante eine so genannte Agri-PV-Anlage prüfen lassen, bei der es möglich ist, die Bodenfläche trotz Aufbauten noch landwirtschaftlich zu nutzen. Die geplante Kompensationsfläche soll dem Pächter dennoch zur Verfügung gestellt werden.
„Im Rahmen unserer Abwägung haben wir uns mit den Hildener Landwirten zu einem Austausch getroffen“, erläutern dazu Helen Kehmeier und Klaus-Dieter Bartel. Dabei sei deutlich geworden, „dass wir in Hilden nur noch 13 Prozent landwirtschaftliche Fläche im Stadtgebiet haben, was unsere Landwirte vom Grunde auf bereits einem wirtschaftlichen Druck aussetzt.“ Klar sei aber auch: „Da wir in Hilden keine ertragreiche Windenergie nutzen können, sind wir auf Photovoltaikanlagen auf Dach- und auch Freiflächen angewiesen.“ Aufgrund dieser Abwägung seien die Hildener Grünen nun der Meinung, dass nur für die Fläche direkt an der Bahn eine Entwurfsplanung erstellt werden soll.