Itter-Karree in Hilden Immer wieder Ärger über defekte Fahrstühle

Hilden · Immer wieder sind sie defekt, die Fahrstühle im Itter-Karree. Zuletzt war die Rede von kurzfristigen technischen Störungen. Zumindest der Betreiber des Parkhauses macht den Besuchern jetzt Hoffnung.

Immer wieder sind die Fahrstühle im Itter-Karree defekt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

In so einem Fahrstuhl steckt jede Menge Technik drin: Wer am vergangenen Freitag aufs oberste Parkdeck des Itter-Karrees fuhr, konnte sich davon ein Bild machen: Ein Knäuel an dünnen schwarzen, roten, gelben und grünen Kabeln sowie einem dicken blauen Kabel ist auf dem Dach eines solchen Liftes zu finden und außerdem die Bremsansteuerung und ein Gebersystem. Für Kunden, die hier parkten, dürfte aber eine andere Information wesentlich wichtiger gewesen sein: „Aufgrund einer kurzfristigen technischen Störung sind zurzeit beide Fahrstühle außer Betrieb. Bitte nutzen Sie das Treppenhaus auf der rechten Seite.“

Tatsächlich war das Problem bei einem der beiden Fahrstühle mittlerweile wieder behoben, sodass die Kunden nicht mehr auf das Treppenhaus angewiesen waren. Auf dem obersten Deck konnten sie nicht nur den Blick über Hilden schweifen lassen, sondern auch die Technik des defekten Fahrstuhls in Augenschein nehmen, der unterhalb des Geschosses angehalten worden war. Der Ärger vieler Kunden ist groß, denn nicht zum ersten Mal haben vor allem Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist, Probleme, von den beiden Parkdecks zum Saturn oder zu den Geschäften im Erdgeschoss zu gelangen, denn die Technik streikte in den vergangenen Monaten regelmäßig. Vor drei Monaten war ebenfalls nur einer der beiden Fahrstühle auf der Nordseite des Gebäudes in Betrieb. Michael Stoica, Geschäftsführer des Saturn-Marktes, erklärte damals, dass der Fahrstuhl schon seit mehr als zwei Monaten nicht mehr funktioniere. Seitdem er die Marktleitung vor mehr als zwei Jahren übernommen habe, habe es immer wieder technische Probleme gegeben,

Parkhaus in Moers muss
abgerissen werden

Tief innen im Gebäude gibt es einen weiteren Fahrstuhl, dieser ist allerdings seit geraumer Zeit außer Betrieb. Ende vergangenen Jahres teilte Contipark, die Betreiberin des Parkhauses, das mit: „Leider sind Ersatzteile aufgrund des Alters des Fahrstuhls nur schwer zu bekommen und damit verbundene lange Wartezeiten die Regel.“ Auf eine erneute Anfrage in der vergangenen Woche bestätigte das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin den Sachstand, fügte allerdings eine weitere Information hinzu: Es laufe regelmäßig Wasser in den Fahrstuhlschacht und dies verursache die Ausfälle, erklärte Stephan Opitz, Mitglied der Geschäftsleitung. „Laut der dafür zuständigen Hausverwaltung sind die Vorarbeiten für eine Sanierung bereits abgeschlossen. Wir gehen nun davon aus, dass die Maßnahmen im April begonnen werden.“

Das Itter-Karree ist ein Kind der Achtziger, also mittlerweile in die Jahre gekommen. Diese Eindrücke bestätigen auch Rezensionen auf Google. „Man sieht deutlich überall den Zahn der Zeit“, moniert ein sogenannter Local Guide und schreibt dann: „Das Parkhaus ist eine Katastrophe.“ Es sei nicht für große Autos zu empfehlen, da die Parkplätze zu eng seien, ergänzt eine andere Person. Weitere Stimmen allein aus den vergangenen zwölf Monaten monieren defekte Aufzüge, Automaten und Schrankenanlagen sowie ein nach Urin stinkendes Treppenhaus.

Karrees seien „leider total überholt“ moniert eine kritische Stimme, zeigt sich aber von der geringen Leerstandsquote hier wie auch sonst in der Innenstadt von Hilden positiv überrascht. Es stellt sich die Frage, ob mittlerweile grundsätzlich weniger in Immobilien dieser Art investiert wird, weil sich das Geschäft vom Einzelhandel ins Internet verlagert hat. Berichte über marode Parkhäuser gehören jedenfalls zum Alltag. Das zeigen auch Meldungen der vergangenen Wochen aus der Region. In Oberhausen wurde das Parkhaus eines Krankenhauses gesperrt, weil es baufällig ist. Experten raten hier aufgrund der schlechten Bausubstanz zum Neubau.

Aus demselben Grund muss ein Parkhaus in Moers abgerissen werden, das bereits seit dem Sommer vergangenen Jahres für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Es gibt gravierende Mängel an der Statik. Mit einem Alter von 50 Jahren ist es nur unwesentlich länger in Betrieb als das Parkhaus im Itter-Karree.