Hochwasserschutz in Düsseldorf Deich an der Itter wird ab April erhöht

Düsseldorf · Die Baustelle in Höhe der Urdenbacher Allee ist bereits eingerichtet. Der bestehende Deich erfüllt nicht mehr die aktuellen technischen und gesetzlichen Anforderungen. Es baut der Rheinisch-Bergische-Wasserverband.

Die Baustelle an der Itter zwischen Benrath und Urdenbach ist schon eingerichtet. Im April sollen die Arbeiten am Deich begonnen.

Foto: Andrea Röhrig

Mit einem Jahr Verspätung haben die Arbeiten für den Deichschutz an der Itter in Benrath/Urdenbach begonnen. Auf einer Länge von 220 Metern ertüchtigt der Bergisch-Rheinische-Wasserverband (BRW) den linken Rhein-Rückstaudeich, weil der bestehende Deich nicht mehr den aktuellen technischen und gesetzlichen Änderungen entspricht. Bereits im April 2023 hatte der BRW, der das Gewässer betreut, mit der Umsetzung starten wollen.

Allerdings sei es „zu unerwarteten Verzögerungen im Planungs- und Abstimmungsprozess“ gekommen, hieß es damals. Zunächst hatte es geheißen, dass dann im Herbst 2023 vorbereitende Arbeiten durchgeführt werden sollten wie Kampfmittelsondierung und Baustelleneinrichtung. Doch diese, ebenso wie nötige Fällarbeiten wurden nun erst vor Kurzem abgeschlossen. So wurden für den bald folgenden Baubetrieb temporäre Baustraßen und Baustelleneinrichtungen sowie Lagerflächen im Umfeld der Maßnahme eingerichtet.

Allerdings liegt die eingerichtete Baustelle nun erst einmal noch bis kommenden Monat still. Denn die Kernarbeiten, wie das Einbringen in der Spundwand, dürfen erst im April durchgeführt werden, da dann das offizielle sechsmonatige Zeitfenster der hochwasserarmen Zeit beginnt, heißt es dazu vom Bergisch-Rheinischen-Wasserverband. Läuft alles nach Plan, soll das 1,6 Millionen Euro teure Projekt schon im Herbst fertig sein.

Der Deich wird auf seiner jetzigen Trasse verdichtet und erhöht. Dafür wird in den sogenannten Deichkörper eine Spundwand eingebracht. Diese Spundwand wird den Deich von innen stützen und nach dem Aufschütten von Boden bis zur künftigen Deichkrone nicht mehr sichtbar sein. Dabei ist die Baustelle anspruchsvoller als manche andere: Denn die Baumaßnahme findet in einem Bereich der Itter statt, in dem es zahlreiche Restriktionen, wie den Denkmalschutz auf der rechten Uferseite und im Boden verlaufende Versorgungsleitungen auf der linken Uferseite gibt.

Um den Hochwasserschutz auch während der Bauzeit sicherzustellen, ist eine abschnittsweise Bauausführung vorgesehen. Auf der Landseite der Spundwand erfolgt auf der Deichkrone die Anordnung eines befestigten Deichverteidigungsweges, der über die Robert-Hansen-Straße und die Urdenbacher Allee an das Straßennetz angeschlossen wird. Für die Erreichung des Hochwasserschutzziels wird das Abschlagsbauwerk zur Alten Itter als Stahlbetonbauwerk neu gebaut. Gleich drei Ziele gilt es zu erreichen: die Sicherung des Hochwasserschutzes, das Herstellen eines sogenannten Freibords (eine Art Sicherheitspuffer, wenn das Wasser steigt) und die Sicherstellung der Standsicherheit und der Gebrauchstauglichkeit. Der RBW weist darauf hin, dass in Anlehnung an die Deichschutzverordnung der Bezirksregierung Düsseldorf ein gehölzfreier Bereich an der neuen Hochwasserschutzanlage einzurichten ist.

Nach Dürrejahren in der jüngeren Vergangenheit ist der Niederschlag im Wasserwirtschaftsjahr 2023 um 20 Prozent höher ausgefallen als im langjährigen Mittel. Besonders der März, April, Juli, August, Oktober seien überdurchschnittlich regenstark gewesen, berichtet der BRW auf seiner Internetseite. Von extremen Niederschlägen ist der Verband anders als im Sommer 2021, als auch die Itter in vielen Abschnitten wie in Hilden und an der Hildener Straße über die Ufer trat, im vergangenen Jahr verschont geblieben. Zudem hab es in allen 42 Hochwasserrückhaltebecken keine erwähnenswerten Einstauereignisse gegeben. Aber auch das gilt für 2023: Es war auch für den BRW das nasseste Jahr seit 15 Jahren.