Im Gedenken an die Pogromnacht Sterngang zu Stolpersteinen in Hilden
Hilden · 51 Stolpersteine erinnern an die Hildener Opfer des Nationalsozialismus. Am 9. November führt der Sterngang zu sieben Stellen im Stadtgebiet.
(lua) 51 Stolpersteine erinnern an die Hildener Opfer des Nationalsozialismus. Sieben Menschen starben allein in der Pogromnacht 1938 und an deren Folgen. Damit war der 9. November 1938 ein gewalttätiger Höhepunkt der antijüdischen Gräueltaten in Hilden.
Im Gedenken an die Ermordeten und in Erinnerung an diese schlimmste Zeit der Hildener Geschichte laden der Arbeitskreis Stolpersteine, die Evangelische sowie die Katholische Kirchengemeinde, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und die Stadt für Samstag, 9. November, zu einer zentralen Gedenkveranstaltung in Form eines Sterngangs ein.
Ab 15 Uhr startet er an sieben Stellen im Stadtgebiet. Die Mitglieder des Arbeitskreises Stolpersteine tragen an ausgewählten Stolpersteinen, die auf dem Weg liegen, Informationen zu den Personen sowie Gedichte vor, stellen Kerzen auf und legen Rosen ab. Die Treffpunkte sind:
15 Uhr Gerresheimer Str. 340 (Dr. Siegmund Sommer, Hendrika Grüter);
15 Uhr Walder Str. 222 (Wilhelm Schmitt);
15 Uhr Grabenstr. 2 (Katharina Gammel);
15.15 Uhr Pungshausstr. 17 (Karl H., Christine, Gisela Weiss);
15.15 Uhr Richrather Str. 96 (Hermann Klemens);
15.15 Uhr Am Jägersteig 7 (Wilhelm Johann Weiler);
15.30 Uhr Berliner Str. / Ecke Marie-Colinet-Str. (Sigmund, Bertha, Erna Herz.
Das gemeinsame Ziel ist der Gedenkstein im Stadtpark. Dort legt Bürgermeister Claus Pommer mit Vertreterinnen und Vertretern aus Rat und Verwaltung gegen 16.45 Uhr den Kranz der Stadt Hilden nieder. Die Kranzniederlegung wird musikalisch von Beiträgen der Musikschule umrahmt. Um 17.30 Uhr findet der ökumenische Gottesdienst gegen das Vergessen mit dem Titel „Erinnern und Gedenken“ in der Reformationskirche statt.
Am Sonntag, 10. November, um 19.30 Uhr lesen Katharina Gun Oehlert und Karola Pasquay außerdem im Heinrich-Strangmeier-Saal im Alten Helmholtz, Gerresheimer Straße 20, Lyrik von Gertrud Kolmar und Nelly Sachs unter dem Titel „der Vögel verwunderte Augen.“ Eingebunden ist die Lesung in ein spezielles Klangkonzept.
Die Stadt Hilden lädt alle Bürger ein, an einem oder mehreren Programmpunkten teilzunehmen.