Kinder lernen Umgang mit Geld

Waskostet ein Stück Obst im Supermarkt? Haaner Kita-Kinder lernten mit der Caritas einkaufen.

Foto: Ralph Matzerath

Haan. Seit vielen Jahren bietet die Schuldenberatung der Caritas Projekte für Kindergartenkinder und Schüler an, in denen ihre Finanzkompetenz altersentsprechend geschult werden soll. Auch die Vorschulkinder des städtischen Familienzentrums Haan an der Alleestraße konnten vieles rund ums Thema Geld erlernen. Als krönender Abschluss stand ein Besuch im Supermarkt auf dem Programm.

Gruppenleiter Andreas Aguirre mahnt noch ein letztes Mal seine zehn Vorschulkinder, bevor sich die Schiebetür zum Supermarkt öffnet. „Denkt bitte daran, wir gehen nicht auf den Spielplatz, also verhaltet euch leise und rennt nicht herum.“

Für die Fünf- und Sechsjährigen gar nicht so einfach, sie sind aufgeregt, denn für die meisten ist es das erste Mal, dass sie ohne Eltern, aber mit eigenem Geld einkaufen gehen dürfen. Einen Euro hat jedes Kind dabei. Celina holt stolz die zwei Fünfzigcent-Stücke aus ihrer Jackentasche. „Hiervon kaufe ich jetzt Obst, wir wollen ja im Kindergarten einen Obstsalat machen.“

Aber was bekommt man für einen Euro? Bananen? Äpfel? Kiwi? Und wie viel davon? Ein Supermarkverkäufer steht den Kindern mit seinem Fachwissen zur Verfügung. „Kostet diese Honigmelone zehn Euro?“, fragt Edon neugierig. Der Verkäufer lacht, Edons Frage zeigt, dass Kinder im Vorschulalter noch nicht wirklich eine Vorstellung von Geld- und Produktwerten haben.

Genau hier setzt das Projekt an. „Als wir am Montag begonnen haben mit der ersten der fünf Einheiten, waren wir erstaunt, dass die Kinder noch nicht mal den Begriff Münzen kannten. Im zweiten Teil haben wir erarbeitet, was Wünsche und was Bedürfnisse sind, auch ein Wort, das viele nicht einordnen konnten“, erzählt Schulungsleiterin Demet Kilci. Zahlung per Geldkarte, ebenfalls ein Vorgang, der von Kindern dieser Altersgruppe nicht verstanden wird. „Viele Kinder glauben tatsächlich, dass man jederzeit zur Bank gehen und Geld holen kann. Dass man dafür zum Beispiel Lohn erwirtschaften muss, ist ihnen völlig neu“, ergänzt Erzieher Aguirre.