Ehrenamt in Haan Mehr als 100.000 Euro für krebskranke Kinder

Haan · Marianne Dünnhoff sammelt seit zehn Jahren zugunsten der Elterninitiative Kinderkrebsklinik in Düsseldorf Spenden.

Spendensammlerin Marianne Dünnhoff  wird von André Zappey aus dem Vorstand der Elterninitiative Kinderkrebsklinik geehrt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Eine feste Umarmung, einen wunderschönen Blumenstrauß und ein großes Paket Leckereien von der Konditorei Heinemann brachten die Gäste aus Düsseldorf mit.

André Zappey aus dem Vorstand der Elterninitiative Kinderkrebsklinik und Frank Fleßer, Mitarbeiter der Initiative, waren bei Marianne Dünnhoff zu Gast, um sie zu ehren: Schon seit zehn Jahren engagiert sich die 83-jährige Haanerin, die auch Trägerin der Ehrengabe Haan ist, mit viel Einsatz für die Elterninitiative Kinderkrebsklinik. In dieser Zeit brachte sie die unglaubliche Spendensumme von weit mehr als 100 000 Euro zusammen.

250 bis 300 Briefe schreibt Marianne Dünnhoff jedes Jahr, und zwar handschriftlich. „Sie ist hartnäckig“, werde ihr nachgesagt, und alle am Tisch inklusive Ehemann Rolf Dünnhoff können das bestätigen. Marianne Dünnhoff schreibt Firmen mit der Bitte um Spenden an, legendär war außerdem auch ihre Tombola mit Bundesliga-Artikeln, die in diesem Jahr zum letzten Mal stattfand. „Ja, sie sollte vielleicht so langsam ein wenig ruhiger werden“, sagt Ehemann Rolf liebevoll in Richtung seiner rührigen Frau, doch diese entgegnet direkt: „Nein!“ und nennt das geplante Datum für ihre nächste Aktion zugunsten der Elterninitiative Kinderkrebsklinik: Ein Kaffeekränzchen für die Nachbarschaft Ende März.

Viele ältere Leute wohnen in der Nachbarschaft der Dünnhoffs: „Wir sind damals alle zum gleichen Zeitpunkt hier eingezogen.“ Und auch, wenn jemand mal nicht gut zurecht sei, überreiche er dennoch meist ein Kuvert mit Geld für den guten Zweck. Erst kurz vor Weihnachten standen zwei Leute aus Haan vor der Tür und überreichten Marianne Dünnhoff jeweils 200 Euro mit den Worten: „Die Kinder können es brauchen.“

Wenn Marianne Dünnhoff an das Schicksal mancher Kinder in der Kinderkrebsklinik denkt, kommen ihr die Tränen. Denn auch wenn die Heilungschancen der jungen Patienten dort sehr gut seien, gehöre auch der Tod manchmal leider dazu, erklärt Frank Fleßer. Auch Dünnhoff selbst war vor vielen Jahren an Krebs erkrankt, sie kann gut nachfühlen, was die Erkrankten durchmachen.

Medizinische Geräte und Ferienfreizeiten für die genesenen Kinder, Unterstützung für sozial schwache Familien kranker Kinder, Instrumente für die Musiktherapie und therapeutisches Reiten, das Kinder-Palliativteam „Sternenboot“, das Elternhaus, in dessen zwölf Appartements die Eltern von Kindern wohnen können, wenn ihre Kinder länger in der Klinik bleiben müssen, Sommerfest und Weihnachtsfeiern – all das finanziert und organisiert die Elterninitiative, und in diese Projekte fließen auch die Spenden, die von und über Marianne Dünnhoff eintreffen.

Sie wäre eigentlich gern Krankenschwester geworden

Ob es noch weitere ähnliche Gönner dieser Größenordnung gibt? „Uns gibt es schon sehr lange, schon 44 Jahre“, beschreibt Frank Fleßer. „In dieser Zeit ist dankenswerterweise auch ein großer Kreis von treuen Spendern gewachsen. Eine solche Institution allerdings wie Marianne Dünnhof, die zum einen selbst spendet und zum anderen so viele andere dazu animiert – so eine wie sie gibt es nur einmal.“

„Ich mache das mit Herz und Seele“, erklärt Marianne Dünnhoff. „Das steckt einfach so in mir drin.“ Ihre Mutter sei Krankenschwester gewesen, auch sie selbst wäre das gern geworden, es sollte aber nicht sein. Mit ihrem Mann führte die dreifache Mutter nach drei Jahren als ehrenamtliche Helferin im Kamillianer-Krankenhaus ein Geschäft für Haushalts- und Spielwaren an der Mittelstraße in Haan, „und auch da hätte ich einem Kind, das etwas zu wenig Geld dabei hatte, nie gesagt, dass es seinen Wunsch nicht erfüllt bekommt“.