Noch keine Spur von den Vergewaltigern
Das 14-jährige Opfer aus Hilden wird psychologisch betreut.
Hilden. Von den beiden Männern, die am Samstagabend in Hilden ein 14-jähriges Mädchen vergewaltigt haben, fehlt bislang jede Spur. Wie die Polizei mitteilt, haben sich bis jetzt nur wenige Zeugen gemeldet. „Es gibt lediglich die Angaben des Opfers zu den Tätern, die aber sehr allgemein sind“, sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe. Das Opfer werde derzeit von den Opferschutzbeauftragten des Kreises Mettmann betreut.
Die Jugendliche war vermutlich auf dem Weg zurück in das Internat, in dem sie wohnt, von den Tätern missbraucht worden.
Insgesamt gibt es drei Beamte, die sich im Kreis Mettmann um Opfer kümmern. Sie sind die ersten Ansprechpartner und vermitteln die Betroffenen weiter an Psychologen und andere Hilfsangebote von Vereinen und Verbänden, damit sie die Tat verarbeiten können.
„Unsere Mitarbeiter sind in der Betreuung von Opfern geschult, aber eben keine Psychologen“, sagt Löhe und betont, dass die Opferschutzbeauftragten sich nicht nur um Vergewaltigungsopfer kümmern, sondern um jedes Opfer einer Straftat.
Zur Häufigkeit von Vergewaltigungsdelikten im Kreis Mettmann sagt Löhe: „Es ist keine Deliktart, die zur Alltagskriminalität gehört, wenn man sich die reine Statistik anschaut. Aber wir wissen auch, dass viele Fälle nicht zur Anzeige gebracht werden, da Vergewaltigungen sich oft auch in Beziehungen ereignen. Dann ist die Hemmschwelle der Opfer, die Vergewaltigung anzuzeigen, hoch.“
Im Jahr 2010 sind 45 (2009: 40) Vergewaltigungsdelikte angezeigt worden. Bei 26,7 Prozent (2009: 22,5 Prozent) der Fälle bestand keine beziehungsweise eine ungeklärte Täter-Opfer-Beziehung. Umgekehrt bestand in 73,3 Prozent (2009: 77,5 Prozent) der Fälle zumindest eine flüchtige Bekanntschaft zwischen Täter und Opfer.
Wer Angaben zu den beiden Tätern machen kann, die die Jugendliche vergewaltigt haben, wird gebeten, sich unter Telefon 02103/8980 bei der Polizei zu melden.