Zehn Millionen Euro gesichert Polizei legt Darknet-Drogenhändler aus Haan das Handwerk

Haan · Ein 36-jähriger Mann aus Haan ist wegen einer Cybercrime-Straftat festgenommen worden. Er soll unerlaubt gewerbsmäßig im Darknet Betäubungsmittel verkauft haben. Es geht um Millionen.

Der 36-Jährige soll als Händler im Darknet aktiv gewesen sein.

Foto: dpa/Silas Stein

Der Zugriff liegt bereits ein Vierteljahr zurück: Damals, in den frühen Morgenstunden des 17. Dezember vergangenen Jahres, waren Einsatzkräfte in nicht unerheblicher Zahl in Haan unterwegs, um ein Wohnobjekt zu untersuchen. Dabei wurde auch ein Mann festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, Betäubungsmittel im großen Stil im sogenannten Darknet angeboten zu haben.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft jetzt in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilten, hat die Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg das zugrunde liegende Ermittlungsverfahren unter Sachleitung der bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelten Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) übernommen. Ermittelt wird wegen Verdachts des gewerbsmäßigen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.

Der 36-jährige Beschuldigte aus Haan ist demnach dringend verdächtig, in mindestens 6.000 Fällen über das Darknet, insbesondere in den Jahren 2020 und 2021 über den Darknet-Marktplatz „Darkmarket“ Betäubungsmittel verkauft zu haben – unter anderem Amphetamin, Kokain, MDMA und Haschisch.

Das Darknet ist ein verschlüsselter Bereich des Internets, der über herkömmliche Suchmaschinen nicht erreichbar ist. Dort können Nutzer anonym auf unzensierte, oft auch illegale Inhalte zugreifen. Auf Antrag der „Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen“ (ZAC NRW) hat das Amtsgericht Köln inzwischen gegen den Beschuldigten Haftbefehl erlassen.

Bei dem Einsatz gelang es den Cybercrime-Ermittlern aus Oldenburg offenbar, umgerechnet rund zehn Millionen Euro in Bitcoin und anderen Kryptowährungen sicherzustellen. Im Rahmen der Durchsuchung seien darüber hinaus diverse Mobiltelefone, Laptops sowie Bargeld, Gold- und Silbermünzen sichergestellt worden, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Aufgrund der Menge der sichergestellten Asservate, der Komplexität ihrer Auswertung und aus ermittlungstaktischen Gründen erfolge die Veröffentlichung dieser Informationen erst zum jetzigen Zeitpunkt: „Die Ermittlungen der ZAC NRW und der Zentralen Kriminalinspektion Oldenburg dauern weiterhin an."

Die ZAC NRW führt Cybercrime-Ermittlungsverfahren von herausgehobener Bedeutung. Sie ist darüber hinaus zentrale Ansprechstelle für grundsätzliche, verfahrensunabhängige Fragestellungen aus dem Bereich der Cyberkriminalität für Staatsanwaltschaften und Polizeibehörden Nordrhein-Westfalens und anderer Länder sowie des Bundes. Außerdem steht sie als Kontaktstelle für die Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Wirtschaft zur Verfügung, soweit dies mit ihrer Aufgabe als Strafverfolgungsbehörde vereinbar ist.