Fahndungserfolg Polizei schnappt Haaner Internet-Betrügerin
Haan · Die Frau hatte einer Duisburgerin über ein Online-Geschäft eine Produktfälschung angedreht.
Bislang kann die Polizei der Beschuldigten mindestens zwei Taten sicher zuordnen. Es dürfte jedoch noch mehr gutgläubige Kunden geben, die einer Internet-Betrügerin aus der Gartenstadt in den vergangenen Wochen auf den Leim gegangen sind. Eines der jüngsten Opfer – eine Frau aus Duisburg – wurde der Haanerin jetzt zum Verhängnis.
Mit dem gekauften Lockenstab stimmte etwas nicht
Die Duisburgerin hatte laut Polizeiangaben vor einigen Tagen ein „Marken-Haarstylingprodukt“ auf einer Onlineplattform erworben. Zuhause stellte sie fest, dass mit dem Lockenstab etwas nicht stimmte. Sie ließ es durch den Hersteller überprüfen, der bestätigte, dass es sich bei dem gekauften Produkt um eine Fälschung handelte.
Daraufhin begann die Duisburgerin mit eigenständigen Ermittlungen zu der Verkäuferin – und hatte offensichtlich Erfolg. Sie machte die mutmaßliche Betrügerin in Haan ausfindig. Für dort verabredeten die beiden Frauen schließlich auch ein Treffen, bei dem Ware übergeben werden sollte. Was die Verkäuferin nicht wusste: In die Abstimmung des Übergabe-Termins einbezogen waren auch Ermittlerinnen und Ermittler der zuständigen Kriminalpolizei in Mettmann.
Am vereinbarten Treffpunkt schnappte die Falle zu
Am Treffpunkt wartete denn auch nicht die angebliche Interessentin für das Produkt, sondern die Polizei, die die ahnungslose Verkäuferin des Lockenstabs vor Ort mit den Vorwürfen konfrontierte. Nach der Identifizierung der 20-jährigen Beschuldigten durchsuchten die Einsatzkräfte ihre Wohnung nach weiteren verdächtigen Produkten.
Dabei staunten sie nicht schlecht. Denn in der Wohnung der Deutschen befanden sich insgesamt 17 Produkte. Die Kriminalpolizei stellte mehrere Staubsauger und Multi-Haarstyler des hochpreisigen Herstellers sicher – allesamt mit Karton und gefälschter Rechnung. Zudem fanden sie Mobiltelefone und eine hohe Summe Bargeld, die sie ebenfalls sicherstellten.
Bislang kann die Polizei der Beschuldigten mindestens zwei Taten sicher zuordnen. In den vergangenen Wochen haben über das Onlineportal vermutlich aber noch weitere ahnungslose Kunden die gefälschten Produkte gekauft. Wer Bedenken hat und glaubt, ebenfalls ein Plagiat erworben zu haben, sollte den Hersteller kontaktieren und im Fall einer Fälschung Strafanzeige bei der örtlichen Polizeiwache oder online erstatten.
„Produktfälschungen sind in Onlineportalen, bei denen private Anbieter Verkaufsanzeigen schalten, ein erstzunehmendes Problem“, warnt die Polizei. Aufgrund der minderwertigen Qualität der Elektronikartikel und fehlender Sicherheitszertifikate könnten die Geräte unter Umständen sogar zu einem echten Risiko werden. In Solingen gibt es eine Ausstellung zum Wirtschaftsproblem Plagiate.