Prachtvoller Paradeumzug der Hildener Schützen
20 Gruppen waren gestern zu dem Festumzug gekommen.
Wer gestern die Sonne nicht beim Schützenfest in der Innenstadt genoss, sondern bei einer der anderen Freiluft-Veranstaltungen in Hilden, der hat ihn verpasst — den großen Festzug der St. Sebastianus Schützenbruderschaft.
Um 14.30 Uhr begann die Aufstellung zum Umzug. „Am Ende bin ich immer froh, wenn alles gut geklappt hat“, erzählte Schützenurgestein Doris Biesgen am Rande. „Wir haben in diesem Jahr auch eine Neuerung“: Um der Umwelt gerecht zu werden, wurde erstmalig eine Seniorenkutsche eingesetzt. „Bisher hatten wir für die, die nicht mehr den ganzen Weg schaffen, Autos“, sagt Biesgen.
Auch an anderer Stelle musste nachgebessert werden: Das Schützenzelt am alten Markt wurde dem nötigen Schallschutz angepasst. Bei der Aufstellung am Warrington-Platz konnte dann ein erster Blick auf die Gastvereine geworfen werden. Gut 20 Karnevals- und Schützengruppen aus Hilden und dem Umland hatten sich mit Vereinsfahnen versammelt und boten den Schaulustigen ein buntes Bild.
„Es ist Tradition, dass sich die Vereine gegenseitig zu den Umzügen einladen“, sagte Roland Gottschalk von der St. Augustinus Bruderschaft Eller/Reisholz. „Zudem sieht es ja auch für die Zuschauer einfach besser aus, wenn viele verschiedene Uniformen unterwegs sind.“
Eine längere Anreise hatten die befreundeten Schützen aus dem hessischen Korbach bei Willingen: Sie waren bereits am Samstagmittag mit einem Reisebus eingetroffen, 37 Mann stark. Oder besser: Frau und Mann stark. Der Korbacher König Michael war auch dabei. „Wir haben es bisher sehr genossen“, erzählte Kaiserin Regine im bodenlangen weißen Brokatkleid. „Der Abend im Schützenzelt war eine Wucht — und jetzt sind wir auf die Parade gespannt.“ Die Korbacher kommen alle paar Jahre nach Hilden.
Nach dem Weg durch die Innenstadt, traf der Umzug pünktlich um 15.45 Uhr vor dem Bürgerhaus auf der Mittelstraße ein. Beim Platzkonzert aller beteiligter Kapellen konnten sich die Zuhörer von deren Können überzeugen — und mitklatschen. „Ich finde die Parade sehr schön. Die Musik lädt dazu ein, ein bisschen mitzuschunkeln“, erzählte Geerta Götz (75). Auch jüngere Menschen zieht der Hildener Umzug mittlerweile an. „Ich spiele selbst Saxophon und interessiere mich für das Brauchtum“, sagte Annette Trappe (28). Im Anschluss zog die versammelte Mannschaft mit Ehrengästen aus Vereinen und Politik ins Festzelt, um dort den Tag ausklingen zu lassen.