Uriges Handwerk auf dem Rathausplatz
Firmen zeigen auf dem Markt, welche Dienste sie anbieten.
Handwerker sind Dienstleister — in Haan präsentieren sie sich alle zwei Jahre auf dem Rathausplatz an der Alleestraße. Dort, wo sonst nur Autos parken. Und weil die Haaner viele Dienstleistungen in Anspruch nehmen, orientiert man sich gerne auf diesem Markt der vielen Möglichkeiten. Bürgermeister Knut vom Bovert erklärte in seiner Eröffnungsansprache am Samstag, warum die Handwerkerschaft in Haan eine so große Rolle auch als Arbeitgeber spielt.
Denn, so sagt er, in Haan gebe es 400 Gewerbebetriebe mit 2000 Beschäftigten. Das sei mit 20 Prozent der Arbeitnehmer der Gartenstadt überdurchschnittlich viel und „nicht so ganz schlecht“. Viele Haaner legten ihr Geld „in Steine an“. Und darum erwirtschaften die Gewerbebetriebe gegenwärtig einen Umsatz von 125 Mill. Euro. „Die Auftragsbücher sind voll“, hat der Bürgermeister erfahren.
Und trotzdem war es dem Wirtschaftsförderungsamt wieder möglich, eine bunte Palette von Handwerksbetrieben zu gewinnen. Vom Bauboom profitiert auch der Gruitener Lehmbauer Manfred Neuhaus mit seiner Firma Lacasa. Genau richtig platziert ist er in Gruiten, dort findet er seine meisten Kunden. Die Fachwerkhaus-Besitzer dort haben großes Interesse daran, Restaurationen an ihren Häusern fachgerecht durchführen zu lassen. So erklärt Manfred Neuhaus, dass das früher verarbeitete Holz der Fachwerkhäuser für Reparaturen dringend Lehmsteine benötigt.
Denn Holz und Lehm versorgen sich gegenseitig mit Feuchtigkeit oder Trockenheit, je nach Außenwitterung. Dadurch hält das Holz länger. Seine Steine bezieht er von einem Fachhändler in Viersen. Aber auch Neubauten werden wegen des angenehmen Raumklimas oft mit Lehmsteinen gebaut, erklärt Manfred Neuhaus.