Realschule: Neuer Verein für Betreuung gesucht
Das Angebot über Mittag wird nun in der Realschule selbst organisiert. Der alte Anbieter hat gekündigt.
Haan. Reinhold Mertens winkt ab. Die Übermittagbetreuung auch für andere Schüler als die Kinder der fünften und sechsten Jahrgangsstufen anzubieten, kommt allein aus Platzgründen nicht infrage. „Wahlweise kommen noch Schüler der siebten Klasse dazu, aber wir bekommen die Betreuung für noch mehr Mädchen und Jungen allein räumlich nicht hin“, sagt Mertens. „Auch nach dem Umbau nicht.“
Reinhold Mertens ist nicht nur Schulleiter, sondern auch Vorsitzender des neuen „Trägervereins Übermittagbetreuung an der Emil-Barth-Realschule“. Der hat sich gegründet, nachdem der bisherige Träger „Interaktiv — Verein für Sport und Freizeit“ mit Sitz in Ratingen die Kooperationsvereinbarung mit der Schule und dem Schulträger, der Stadt Haan, gekündigt hat.
Eine Lösung innerhalb der Schule zu suchen und zu finden bietet viele Vorteile. „Wir bieten Hausaufgaben- und Lernangeboten, über den HTV verschiedene Sportangebote und bringen beispielsweise Kindern im Haaner Hallenbad das Schwimmen bei“, sagt Mertens. „Da ist niemand zwischengeschaltet.“
Die 25 000 Euro, die vom Land für die Übermittagbetreuung bezahlt werden, fließen ohne Umwege in das tägliche Programm zwischen 12.30 und 16 Uhr und die anderthalb bis zwei Kräfte, die es betreuen. „Es gibt Tage, an denen haben wir nur 22 Kinder, die wir betreuen, an anderen Tagen sind es 40“, sagt Mertens. Und die Tendenz sei steigend.
Das Angebot komme nicht nur den Bedürfnissen der Schüler nach, denen der Übergang von der Grund- auf die weiterführende Schule erleichtert werde. Auch dem Wunsch der Eltern nach Unterstützung ihrer Kinder beim Erledigen der Hausaufgaben und ihrer sinnvollen und kontrollierten Beschäftigung in den frühen Nachmittagsstunden.
„Dabei berücksichtigt das Programm auch speziell die Situation Alleinerziehender und berufstätiger Eltern“, heißt es in dem Grundkonzept, das auch vom Schulausschuss beschlossen wurde.
Auf Dauer will Schulleiter Mertens den Vereinsvorsitz allerdings abgeben. „Einer musste die Aufgabe ja übernehmen“, sagt er und hofft, den Vorsitz im Laufe der Zeit an engagierte Mütter oder Väter, die mit der Schule und der Stadt vertraut sind, zu übergeben.
Denn der Trägerverein organisiert auch den Mensabetrieb sowohl an der Realschule als auch an der Hauptschule zum Diek und dem städtischen Gymnasium an der Adlerstraße. Allerdings nicht mit eigenen Köchen, sondern mit einem Catererbetrieb. „Das Essen ist gut und wird angenommen“, sagt Mertens. Und auch nach dem Umbau des Schulzentrums, das in den kommenden Monaten unter anderem eine Mensa erhält, werde die Aufwärmküche beibehalten.
„Selbst zu kochen, das wäre eine ganz andere Hausnummer und wahrscheinlich auch nicht besser“, sagt er. Er geht davon aus, dass sich der Mensabetrieb grundsätzlich noch ausweiten wird. „Wir haben noch lange nicht die endlichen Zahlen erreicht.“