Invasive Art in Haan Sorge um den Japanischen Staudenknöterich

Haan · Sie steht auf der Liste der 100 gefährlichsten invasiven Arten weltweit. Jetzt wächst die Japan-Pflanze auch in Haan.

Der Japanische Staudenknöterich verdrängt heimische Arten und sollte daher gründlich entfernt werden.

Foto: Kandzorra, Christian

(fhi) Pflanzen ausreißen, entwurzeln und anschließend verbrennen – zum Naturschutz. Was erst einmal nach einem Widerspruch klingen mag, wird durch eine invasive Art in Haans Grünstreifen, Wäldern und Wegrändern nötig. Der Japanische Staudenknöterich breitet sich aus, auch in Haan. Mit dem rasanten Wachstum von bis zu 30 Zentimetern am Tag verbreitet die Pflanzenart sich beachtlich schnell. Der Japanische Staudenknöterich gilt in Europa und Nordamerika als Neophyt, also als Pflanze, die sich durch die menschliche Einflussnahme in einem Gebiet angesiedelt hat, in dem sie zuvor nicht heimisch war. Für die heimische Flora hat das weitreichende Folgen: Der invasive Neophyt verdrängt sie schlichtweg. Mit ihrem dichten Dach aus leuchtend grünen Blättern verhindert sie das Wachstum der Pflanzen in ihrer Umgebung.

Helfer reißen Pflanze
auf Obstwiese aus

Den Staudenknöterich wieder loszuwerden, stellt ein großes Problem dar. Kleine Bestände lassen sich noch durch Ausgraben der Pflanzen oder dem Herausreißen aller Triebe bekämpfen. Häufig fällt ein Befall durch die Knöterich-Art allerdings erst dann negativ auf, wenn er im Juli oder August anfängt zu blühen und dann ganze Böschungsabschnitte bewächst. In diesem Fall ist eine regelmäßige Mahd nötig. Und selbst damit ist es nicht getan: Das Schnittgut kann nicht einfach auf einem Komposthaufen oder gar auf benachbarten Grünflächen entsorgt werden. Das würde zu der Entstehung neuer Bestände führen. Stattdessen muss das angefallene Schnittgut von einem Grünabfall-Unternehmen abgeholt und thermisch unschädlich gemacht werden.

Ein solcher Einsatz ist durch die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt Haan (AGNU) bereits geschehen. Auf der Obstwiese in Heinhausen haben Helfer die Pflanzen ausgerissen und anschließend durch ein Abfall-Unternehmen abholen lassen. Dabei ist Vorsicht geboten: Die Pflanze, die einst als Futtermittel nach Deutschland kam, verbreitet sich über dicht über dem Boden wachsendes Sprossachsensystem und muss daher tiefgründig entfernt werden.

(fhi)