Hilden Dauerprobleme der Awista nerven Stadt

Hilden. · Seit Wochen gibt es in Hilden bei der Abfuhr der gelben Säcke Probleme. Stadt fragt nach.

Die Awista ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Stadtwerke Düsseldorf und der Firma Remondis. In Hilden gibt es Probleme mit den gelben Säcken.

Foto: Endermann, Andreas (end)

In den vergangenen Wochen sind in einigen Hildener Straßen immer wieder gelbe Säcke und Tonnen liegen geblieben. Zwischen fünf bis 14 Tage standen sie auf den Bürgersteigen herum, flogen durch die Gegend und fingen bei der Hitze mit der Zeit an, Gerüche zu entwickeln. Zwei Müllfahrzeuge seien nacheinander ausgefallen und hätten nach Düsseldorf in die Werkstatt gemusst, erläuterte eine Sprecherin von Awista Logistik Ende Juni auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Touren würden nachgefahren. Aber dann gab es in den vergangenen Wochen erneut Probleme. Die Erklärungen der Awista sind immer gleich: Ausfälle bei Mitarbeitern und Fahrzeugen. Das sieht so aus, als ob es viel zu wenig Mitarbeiter und Fahrzeuge gibt. Dazu schweigt sich die Awista aus.

Stadt bittet, herum liegende gelbe Säcke der Hotline zu melden

Die Stadt Hilden bittet die Bürger, liegen gebliebene gelbe Säcke der Awista unter Telefon 0800/1223255 zu melden. Der Anrufer landet in einem Call-Center. Dort wird seine Beschwerde aufgenommen und auch weiter gegeben.

Doch immer mehr Bürger sind offenbar inzwischen so verärgert, dass sie diesen Hinweis rundweg ablehnen – und gehen in ihrem Zorn auf die MItarbeiter der Stadtverwaltung los. „Bei der Stadt Hilden war niemand bereit, mein Telefonat entgegen zu nehmen“, berichtet Helmut Schlösser: „Ich sollte die Awista anrufen. Habe ich nicht gemacht. Mit der habe ich doch keinen Vertrag.“ Und Wolfgang Oppel forderte Bürgermeisterin Birgit Alkenings per Mail „letztmalig auf, als End-Verantwortliche für die städtische Müllabfuhr – egal ob Sie die Aufgabe an einen externen Auftragnehmer vergeben haben oder nicht – mit Deadline heute die Abholung des gelben Mülls wie auch immer zu veranlassen und durchzuführen.“

Die Äußerungen der beiden Bürger zeigen: Hier liegt ein Missverständnis vor. Die Stadt Hilden ist für die Abfuhr der grauen, blauen und braunen Tonnen zuständig, aber nicht für die der gelben. Helmut Schlösser und Wolfgang Oppel haben das nicht gewusst – so wie viele andere Bürger offenbar auch nicht.

Das deutsche Entsorgungssystem ist aber auch kompliziert. Für die Abfuhr von Restmüll, Bioabfall und Altpapier zahlt jeder Bürger Abfallgebühren. In die gelbe Tonne gehören nur Produkte mit dem „grünen Punkt“. Schon beim Kauf hat der Verbraucher bereits für deren Entsorgung oder Weiterverwertung bezahlt.

Die „Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH (DSD)“ wurde 1990 als erstes duales System gegründet und ist heute ein führender Anbieter von Rücknahmesystemen. Es ist ein rein privatwirtschaftliches System und sammelt Verkaufs- und Transportverpackungen wieder ein und verwertet sie. Dafür müssen Hersteller und Händler Lizenzgebühren zahlen. Diese werden zumindest zum Teil auf den Preis aufgeschlagen und damit an die Verbraucher weitergegeben. DSD Deutschland schreibt das Einsammeln der gelben Säcke in regelmäßigen Abständen aus: Den Zuschlag in Hilden erhielt die Awista. Das Unternehmen ist aus dem Amt für Abfallwirtschaft der Stadt Düsseldorf hervorgegangen. Es gehört den Stadtwerken Düsseldorf und der Firma Remondis.

„In der Regel kommen wir mit der Awista gut klar“, betont Frank Berndt, Abfallberater beim Bauhof: „Das ist aber keine Entschuldigung dafür, was im Moment passiert. Nicht die Stadt Hilden gibt den Auftrag an die Awista, sondern der Grüne Punkt Duales System Deutschland GmbH.“