Stadtrat Haan: Personalberater soll helfen

Mit externer Hilfe sollen die Bewerbungen auf die Stelle des Technischen Beigeordneten bewertet werden.

Haan. Die Stadt Haan schreibt die Stelle des Technischen Beigeordneten erneut aus. Das hat der Stadtrat am Dienstag nach längerer Beratung mit Mehrheit beschlossen.

Meike Lukat, die ohne Parteibuch im Rat sitzt, stimmte gegen die Ausschreibung. Sie hatte beantragt, die Stelle zu streichen und stattdessen mit den Amtsleitern im Technischen Dezernat zu überlegen, wie diese Entscheidung aufgefangen werden könnte. „Es geht nicht darum, Geld zu sparen, sondern darum, dass wir nicht den bestmöglichen Kandidaten bekommen, wenn wir dem CDU-Antrag folgen“, sagte sie.

„Wir haben uns Gedanken über eine rechtlich unanfechtbare Formulierung gemacht“, sagte Rainer Wetterau (CDU). Jetzt soll es in der Ausschreibung unter Berufung auf die Gemeindeordnung heißen, dass eine Persönlichkeit gesucht wird, die die fachlichen Voraussetzungen erfüllt, ausreichende Erfahrung vorweisen und ein abgeschlossenes Hochschulstudium in den Fachgebieten Städtebau, Architektur, Raumplanung oder Bauingenieurwesen nachweisen kann. Der Zusatz aus der ersten Ausschreibung, der Bewerber muss das zweite Staatsexamen vorweisen, fällt weg.

Braucht es dafür — wie von der GAL bereits in der vergangenen Ratssitzung vorgeschlagen — ein Assessment-Center? Oder reicht es, so der Vorschlag der FDP, einen Personalberater einzubeziehen, der eine Vorauswahl der Bewerber trifft? Die Ratsmitglieder konnten sich erst nach einer Sitzungsunterbrechung einigen und verständigten sich darauf, dass die Stelle mit den Vorgaben des CDU-Antrags und der Ergänzung ausgeschrieben wird, dass es ein strukturiertes Auswahlverfahren, eine Potenzialanalyse unter Einbeziehung eines Personalberaters geben wird.

Was das kosten wird, steht noch nicht fest. Kämmerin Dagmar Formella wies noch einmal daraufhin, dass die Stadt für ein Assessment-Center, das mindestens 10 000 Euro kosten würde, kein Geld habe.

Bürgermeister Knut vom Bovert erläuterte zuvor aus seiner Sicht, die Notwendigkeit eines Technischen Beigeordneten. „Ich nehme die Mehrbelastung gerne auf mich, auch wenn ich auch noch das Amt der Wirtschaftsförderung betreue“, sagte er. „Solange ich die Bereiche überblicke und das verantworten kann. Wenn ich die Mehrbelastung nicht mehr verkraften kann, dann ist es Zeit, die Stelle des Technischen Beigeordneten zu besetzen. Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen.“ Auch die Amtsleiter im technischen Bereich würden jemanden fordern, der übergreifend arbeitet und die Sachkenntnisse der verschiedenen Fachbereiche hat. Vom Bovert: „Ich kann ja beispielsweise zu Gesprächen im Ministerium, wenn es um die Ansiedlung von Johnson Controls geht, nicht immer sechs Amtsleiter mitnehmen.“

Dass vom Bovert das Hinzuziehen eines Personalberaters für Geldverschwendung hält, verheimlichte er am Mittwoch im Gespräch nach der Ratssitzung nicht. „Im Ergebnis wird herauskommen, dass der von Anfang an ins Auge gefasste Kandidat der Beste ist.“