Stadtwerke tadeln Aussagen der Telekom

Das städtisches Unternehmen baut Glasfaser in allen Hildener Gewerbegebieten aus.

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Hilden. Die Stadtwerke Hilden investieren in diesem Jahr rund fünf Millionen Euro in ihre Netze. Der größte Anteil fließt ins Glasfasernetz. Mehr als 350 Kunden haben die Stadtwerke aktuell unter Vertrag. Auch die Telekom umwirbt jetzt Unternehmen in Hilden. Sie will Betriebe im Gewerbepark Süd und im Itterpark anschließen — wenn sich bis 23. März rund 30 Prozent der dort ansässigen Firmen für einen Glasfaseranschluss der Telekom entscheiden. Die Stadtwerke bauen noch vor Ostern Glasfaser im Gewerbegebiet Hilden-West ein. „Das steht fest“, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Ullrich Schneider und tritt damit falschen Behauptungen von Vertretern des Wettbewerbers Telekom entgegen.

Bei Haustürgeschäften behaupteten Vertriebsmitarbeiter der Telekom aktuell, die Stadtwerke würden Glasfaserausbau in Hilden in Kürze absagen. Das hat ein von der Telekom angesprochener Kunde den Stadtwerken sogar schriftlich gegeben. Diese Aussage ist falsch, stellen die Stadtwerke klar. Richtig sei, dass die Stadtwerke in allen Gewerbegebieten Glasfaser ausbauen. „Und als kommunaler Anbieter binden wir auch Hildener Firmen ein, um die Kunden optimal zu versorgen“, betont Schneider.

Telekom-Sprecher Georg von Wagner kann das kaum glauben, will der Sache aber nachgehen: „Wir hacken bei Kunden nicht auf Wettbewerber ein — das wäre völlig ungewöhnlich.“ Die Telekom sei nur an Firmenkunden interessiert, meint Stadtwerke-Vertriebsleiter Oliver Schläbitz: „Wir schließen auch Privatkunden an.“ In Hilden West wäre das für 1300 Privathaushalte und fast 600 Betriebe möglich. „Wir sind jetzt in der Feinplanung“, so Schläbitz: „Wenn der Bagger anrollt, können Interessenten noch auf den fahrenden Zug aufspringen.“ Auch für das Ausbaugebiet Hilden Mitte zwischen Walder -, Elberfelder Straße und Ostring läuft die Vermarktung an. Wer jetzt einen Vertrag unterschreibt, sichert sich einen kostenfreien Hausanschluss inklusive bis zehn Meter Anbindung ab Grundstücksgrenze.

Für rund 1,8 Millionen Euro sanieren die Stadtwerke die beiden Hochbehälter am Sandberg. Die erste Kammer wurde bereits im vergangenen Jahr gemacht. In diesem Jahr ist die zweite an der Reihe (Kosten: rund 500 000 Euro). Die Hochbehälter speichern das gesamte Trinkwasser, das alle 56 000 Hildener an einem Tag verbrauchen.

Jedes der beiden Reservoire ist 38 Meter lang, 27 Meter breit, 6,50 Meter hoch und fasst 5000 Kubikmeter. Die Kammern liegen 50 Meter oberhalb der Stadt. Das Gefälle sorgt dafür, dass auch dann noch Wasser im städtischen Netz fließt, sollten einmal die Pumpen im Wasserwerk Baumberg ausfallen. Die beiden Speicher wurden 1972 und 1973 erbaut — vor fast 50 Jahren. Deshalb muss jetzt der Beton saniert werden, erläutert Sprecherin Sabine Müller. Die Hochbehälter gleichen Druckschwankungen im 178 Kilometer langen Hildener Trinkwassernetz aus. Der Vorrat ist ständig in Bewegung, bedingt auch durch Schlitze zwischen den Betonscheiben, die die Becken in vier Segemente teilen.

Tagsüber sinkt der Pegel bis auf 2,5 Meter ab, nachts erhöhen Pumpen den Wasserspiegel wieder auf 5,5 Meter.