Stoff für genussvolle Stunden
Auch bei seiner 15. Auflage hat der Büchermarkt nichts von seiner Anziehung verloren.
Hilden. Auf langen Tischen wartet erfreulich viel Papier. Bunte Schildchen ragen aus Bananenkartons: „Bekannte Autoren“ stehen da gleich neben „Katzenbüchern“. Auf den Terrassen entlang der Mittelstraße wärmen sich die Gäste an der Erinnerung an die Sonne vom Vortag.
Am Sonntag lud das Stadtmarketing zum 15. Büchermarkt in die City — bei wechselhaftem Wetter. „Beim ersten Regen musste ein Händler einpacken. Der hatte alte Bücher und keine Abdeckung“, sagt Beate Reinecke-Denker vom Organisationsteam. Die meisten Händler seien aber vorbereitet gewesen. „Der Besuch ist gut, wie an einem verkaufsoffenen Sonntag“, stellt die Frau in der Warnweste fest.
Händler Felix und Barbara lesen sich an ihrem Stand amüsiert aus dem „Knigge für Katzen“ vor. „Wir haben unsere zwei Katzen darin wiedererkannt“, sagt Barbara. Der schmale Band ist der einzige an ihrem Stand, der keinen Preis hat. Thriller und Science-Fiction haben sie in Kisten aufgebaut. „Frauenromane“ lautet die Information an einem Tisch: „Schnulzen mit viel Liebe und Leid“, schwärmt die Händlerin.
Ihren Stand bauen sie an freien Wochenenden auf. „Hierher kommen nur Leute, die wirklich Bücher kaufen wollen.“ Das sei anders als bei Antikmärkten, wo Besucher häufig oft nur bummelten. Viele Kunden kämen regelmäßig — Sammler, die ihren Lieblingsständen überall in der Region hin folgen.
Ein skeptisches „Naja“ erntet Besucherin Karen Müller-Nölling von Neffe Leon. Ein Buch aus der Reihe „Was-ist-was?“ über Mathematik hatte sie dem Zehnjährigen angeboten: „Ich dachte, damit mache ich ihm eine Freude“. Der Schüler kramt lieber einen Band über den Kosmos hervor: „Das ist cool. Planeten interessieren mich.“ Seine Tante aus Bergisch-Gladbach sucht Lektüre: „Für die Straßenbahn, die Pause, für den Urlaub.“ Nur ein Krimi dürfe es nicht sein.
„Querbeet“ nennt Sandra Kuschewski ihr Angebot am Bücherstand des Tierheims Hilden. „Die Leute bringen alles, was sie übrig haben: Aktuelles und Gewöhnliches, manchmal alte Medizinbücher“, sagt die stellvertretende Vorsitzende. Beim Hildener Büchermarkt sei der Verein zum dritten Mal.
Mit dem Ergebnis sind Kuschewski und ihre Kollegin Manja Bretschneider zufrieden: „Es ist nicht nur, was an dem Tag hereinkommt. Die Leute besuchen anschließend das Heim, werden Mitglied.“ Samstags ab 14 Uhr gibt es da Kaffee und Kuchen — und noch mehr gespendete Bücher.