Stühlerücken im Rathaus
Nachfolge von Kulturamtsleiter Fritz Köhler ist geregelt — sofern der Landrat zustimmt.
Haan. Von einem sich drehenden Personalkarussell im Rathaus will Hauptamtsleiter Will Terhardt derzeit nicht reden. „Das ist wohl ein bisschen übertrieben. Wir müssen nur die Nachfolge von Kulturamtsleiter Fritz Köhler regeln“, sagt er.
Und weil der Stadtrat mit dem Haushalt und dem Haushaltssicherungskonzept auch den Stellenplan 2011 verabschiedet (und damit eine neue Stelle geschaffen hat), haben die Planungen für eine interne Regelung begonnen.
Die sieht vor, dass Sylvia Lantzen (53), Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, zum 1. Juni die Nachfolge von Köhler antritt. Allerdings wird sie nicht die Amtsleitung für die Bereiche Kultur, Bücherei und Musikschule übernehmen.
„Wir planen, das Kulturamt aufzugeben und die Stelle von Frau Lantzen dem Amt 23 für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing zuzuordnen“, sagt Terhardt.
Der Personalrat der Stadtverwaltung wurde an der Umstrukturierung beteiligt, musste aber nicht zustimmen. „Das letzte Hindernis für die geplante Stellenbesetzung ist die Genehmigung des Haushalts und des Stellenplans durch den Landrat. Erst dann kann das Stühlerücken an der Kaiserstraße offiziell beginnen“, sagt der Hauptamtsleiter.
„Ich finde das gut“, sagt Sylvia Lantzen und versichert, dass sie nicht zwangsversetzt wird. Im Gegenteil: „Ich habe das Kulturamt schon einmal geleitet, nachdem der damalige Leiter bei einem Verkehrsunfall verunglückt war“, sagt sie.
Von 1979 bis 1983 hatte sie diese Aufgabe übernommen und gibt zu: „Das hat mir in den 38 Jahren in der Haaner Stadtverwaltung am meisten Spaß gemacht.“ Aber Gleichstellung mache auch Spaß. Solange der Stellenplan nicht genehmigt sei, mache sie das natürlich mit gleichem Engagement weiter.
Gleichzeitig arbeitet sie ihre Nachfolgerin Marion Plähn ein. Die künftige Gleichstellungsbeauftragte ist zurzeit noch im Sozialpädagogischen Dienst für Erwachsene im Amt für Jugend und Soziales tätig. Sie soll ihre Vollzeitstelle behalten und sich künftig auch dem Wiedereingliederungsmanagement und den sozialen Problemen von Mitarbeitern widmen. „Das gab es so noch nicht in der Stadtverwaltung“, sagt Terhardt.
Wer für Marion Plähn im Jugend- und Sozialamt nachrücken wird, ist noch nicht entschieden. Fest steht bislang nur, dass auch diese Stelle mit eigenen Kräften besetzt wird. Terhardt: „Das geht nur intern.“
Einen weiteren Personalwechsel soll es kurzfristig im Amt für Jugend und Soziales geben. Nachdem der Stadtrat eine halbe Stelle im Bereich Rentenversicherung gestrichen hat (dort arbeiten zurzeit zwei Halbtagskräfte), soll ein städtischer Mitarbeiter in die Wohn- und Pflegeberatung wechseln. „Dort ist der Bedarf groß, und der Rat hat dort ja auch eine zusätzliche halbe Stelle genehmigt“, sagt Terhardt.