Torsten Brehmer führt ab sofort die Hildener SPD an

Der 44-Jährige war bei den Wahlen der einzige Kandidat für den Vorsitz. Es gab 41 Ja- und zwei Nein-Stimmen.

Foto: Staschik

Hilden. Ein Handklatscher wie bei hippen Basketball-Spielern nach einem gelungenen Korb: So begrüßte Bürgermeisterin Birgit Alkenings (SPD) den neuen ersten Mann der Sozialdemokratie in Hilden. Den langjährigen Ratsherrn und Versicherungsmakler Torsten Brehmer (44) hob eine stabile Mehrheit von 41 Ja-Stimmen bei zwei Nein und einer Enthaltung auf den Schild des Ortsvereins. Brehmer hatte keine Gegenkandidaten und verbeugte sich in seiner extrem kurzen Bewerbungsrede tief vor der Leistung der SPD-Altvorderen an der Itter. Mit ihm geht die Hildener SPD den Weg einer vorsichtigen Verjüngung — ohne die politische Erfahrung dabei blindlings über Bord zu werfen.

Sein Stellvertreter, Kevin Buchner, ist mit seinen 24 Jahren ein Signal an die Parteijugend. Kassenwart bleibt Carsten Wannhof (44). Auch wenn es am Samstag mehr eine Art Krönungszeremonie im Pfarrsaal von St. Konrad war denn eine Wahl: Mit einem simplen „Es läuft alles — also weiter so“ wird Brehmer die rund 300 Hildener Sozialdemokraten nicht in das nächste Jahr führen können. Denn bei der NRW-Wahl im Mai und der Bundestagswahl im September 2017 wird der im eigenen Sprengel derzeit erfolgreiche Ortsverein eines zeigen müssen: Kann die lokale Stärke auch bei überregionalen Wahlen in Prozentpunkte umgemünzt werden? Vor allem, weil die Meinungsforscher unken, dass die SPD vielerorts auf dem Weg unter die 20-Prozent-Marke ist.

„Ja, da wird Volkspartei ganz neu definiert“, sagt der frisch ernannte Ortsvereinsvorsitzende bei der Zigarette danach auf den Stufen vor dem Sitzungssaal. Er hat eine schnelle, scharfe Zunge — verbunden mit klaren Standpunkten. Die Hetzer und Angstmacher von der AfD beispielsweise müsse man in Diskussionen stellen und aufzeigen, dass außer beißendem Hass auf die anderen wenig Substanz vorhanden sei. „Deshalb halte ich es für einen klaren Fehler, wenn wir nicht in Diskussionen gehen, an denen Vertreter der AfD teilnehmen.“ Innerhalb der SPD empfehle sich der Hildener Ortsverein in zahlreichen Punkten als Vorbild. „Das Wichtigste ist unsere Geschlossenheit.“ Untereinander werde oft leidenschaftlich diskutiert. Doch wenn eine Position gefunden sei, werde diese gemeinsam vertreten, „ohne dass jemand in der Öffentlichkeit schmutzige Wäsche wäscht“. Der regelmäßige SPD-Infostand am Markt sei ein Er Erfolgsmodell.