Beteiligung ausdrücklich erwünscht Haan prüft den Fußverkehr in der Stadt
Haan · Noch bis zum 13. August können die Bürger Vorschläge einreichen, welche Routen im Stadtgebiet auf Fußgängerfreundlichkeit hin überprüft werden sollen.
Fehlende Übersicht an Kreuzungen, Kinder, deren Sichtfeld durch bauliche Elemente oder Büsche verdeckt ist – das und vieles mehr kann Fußgängern das Leben mitunter ganz schön schwer machen. Die Stadt Haan will es genauer wissen und kündigte jetzt einen großen Fußverkehrs-Check an.
„Attraktive, barrierearme Fußwege sind nicht nur die Grundlage einer selbstbestimmten Mobilität, sondern tragen zudem zu mehr Aufenthaltsqualität sowie Sicherheit bei“, heißt es in einer städtischen Pressemitteilung dazu „Wer sich auch als Fußgänger wohlfühlt und sich komfortabel und sicher fortbewegen kann, kommt – und bleibt.“ Das gelte für Anwohner in den Quartieren ebenso wie für Besucher von Freizeiteinrichtungen und dem lokalen Einzelhandel, die unter guten Bedingungen gerne länger bleiben und auch wiederkommen. „Gut fürs Klima sind Fußwege auch noch“, betont die Stadtverwaltung.
Doch was schätzen die Fußgänger an Haan und wo sehen sie noch Verbesserungsmöglichkeiten? Bei der Klärung dieser und weiterer Fragen soll der Fußverkehrs-Check helfen, der in diesem Jahr als Maßnahme des Integrierten Klimaschutzkonzepts (IKK) zum ersten Mal veranstaltet wird. Er basiert auf einem Modell des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und soll im ersten Anlauf den Schwerpunkt auf Familien mit jungen Kindern legen, heißt es aus dem Rathaus: Die Stadtverwaltung wolle im Vorfeld dazu beteiligen und lade daher ein, Routenvorschläge für den Fußverkehrscheck bis zum 13. August an die E-Mail-Adresse fvc23@stadt-haan.de zu senden.
Das funktioniert nach einem festgelegten Muster: Der Fußverkehrscheck „beinhaltet eine partizipatorische Begehung der Wege und Flächen im ausgewählten Gebiet“ heißt es im schönsten Amtsdeutsch. Bedeutet: .Gezielte Bereiche werden in Zusammenarbeit mit den betroffenen Fußgängern unter die Lupe genommen.
Ziel des Checks, so betont die Stadtverwaltung, sei die Untersuchung konkreter Bereiche, vor allem der Hauptwege und Hauptziele der Fußgänger. Mithilfe eines Fragebogens, der allen Teilnehmenden ausgehändigt wird, soll herausgefunden werden, welche Schwächen und Stärken die Fußverkehrsbereiche mit sich bringen.
Neben unübersichtlichen Kreuzungen können das beispielsweise auch Stellen nahe einer Kindertagesstätte sein, an denen ein abgesenkter Bordstein Leuten mit Kinderwagen oder Tretroller helfen würde. Aber auch attraktive Fußwege mit einer grünen Welle für die Fußgänger gehören dazu. „Solche Orte und Streckenabschnitte sollen abgelaufen und identifiziert werden“, erläutert die Stadt in ihrer Pressemitteilung.
Das Ziel ist klar: Läuft der Fußverkehrscheck erfolgreich, soll am Ende ein Maßnahmenkatalog zur Beseitigung der Schwachstellen und Gefahrenpunkte erstellt werden. „Auf diese Weise können Verbesserungsmaßnahmen zielgenau umgesetzt werden“, heißt es aus dem Rathaus. Und das mache städtische Mitarbeiter ebenso wie zu Fuß gehende Bürger gleichermaßen glücklich.