Wenn sich der rechtmäßige Besitzer innerhalb eines halben Jahres nicht meldet und sein Rad zurückfordert, wird es zur Versteigerung freigegeben. Eine solche Versteigerung fand am Samstag vor dem Rathaus statt.

29 Fahrräder standen zum Verkauf, und alle haben einen neuen Besitzer gefunden. Das rostige Klapperrad ohne Sattel und mit hängender Kette für 50 Cent und das gut in Schuss gehaltene Alu-Rad für 42 Euro.

Monika und Norbert Bäz freuen sich über ihr neues Herrenrad, das sie nur 22 Euro gekostet hat. „Wir selbst haben Fahrräder, aber dieses hier ist für einen Bekannten, der sich mal ein bisschen sportlich betätigen möchte. Es ist also nur versuchsweise, und da wäre ein neues Rad einfach zu teuer“, sagt sie.

Reinhard Hunger vom Bürgerbüro leitet die Auktion, nimmt Angebote von Bietern an und bringt die Räder an Mann und Frau. Früher gab es auch Fundsachenversteigerungen von Schmuck, Uhren, Sonnenbrillen, Handys und vielem mehr. Das habe sich nicht mehr gelohnt, sagt Hunger.

Kleine Fundsachen werden nun im Bürgerbüro zu festen Preisen angeboten. „Heute ist die Versteigerung sehr ruhig abgelaufen. Ein paar Bieter haben sich gegenseitig hochgeschaukelt, aber bei dem schönen Wetter haben wohl die Wenigsten Lust, sich hier anzustellen“, sagt Reinhard Hunger.

Wer ein Fahrrad findet und es am liebsten behalten möchte, hat die Möglichkeit, Fundanspruch anzumelden. Wenn die sechs Monate verstrichen sind und sich der Besitzer nicht gemeldet hat, kann der ehrliche Finder es rechtmäßig behalten.

„Es ist durchaus schon vorgekommen, dass ein ehemaliger Besitzer sein Rad in den Händen des neuen Besitzers erkannt hat und es Probleme gab“, sagt Hunger. Wer sein Fahrrad im Fundbüro abholen möchte, muss viele Details über das gesuchte Rad angeben, „bevor wir es herausrücken“.

Die nächste Auktion von Fahrrädern gibt es am 25. Juni im Rahmen der Veranstaltung über 100 Jahre Hildener Stadtrechte.