Überfälle: Keine Hinweise auf die Täter
Die Polizei geht derzeit nicht davon aus, dass die Kiosk- und Tankstellen-Räuber identisch sind.
Gruiten. Vor drei Wochen wurde der Post-Kiosk im Bahnhof-Gruiten überfallen, am Mittwochabend war die Shell-Tankstelle an der Polnischen Mütze das Ziel von Räubern. „Zurzeit werden viele Überfalle auf Spielhallen und Tankstellen verübt“, sagt Polizeisprecher Frank Sobotta. Dass es bei beiden Überfällen jeweils zwei Täter gab, lasse aber nicht den Rückschluss zu, dass es sich um dieselben Männer handele. „Und es gibt auch keine Hinweise auf eine mögliche Verbindung der Täter“, sagt Sobotta.
Überhaupt sei die Zahl der Hinweise aus der Bevölkerung sehr gering — obwohl der Post-Kiosk zu einer Zeit überfallen wurde, als rund um den Bahnhof richtig viel los war. „Die Diebe haben gegen 18 Uhr mit der Geldkassette unter dem Arm meinen Laden verlassen“, sagt Inhaber Cetin Dadas. Dass niemand etwas gesehen haben will, kann er kaum glauben. Schließlich hatte zehn Minuten vor dem Überfall noch ein Bus vor dem Kiosk gehalten.
Dadas ist davon überzeugt, dass die Männer sich in seinem kleinen Geschäft auskannten. Die Überwachungskamera hat das Duo gefilmt, aber weil die Täter Sturmhauben trugen, konnten sie nicht identifiziert werden. Die 24 Jahre alte Angestellte, die die bewaffneten Räuber bedroht und mit zwei Kunden auf der Toilette des Geschäfts eingesperrt hatten, arbeitet nicht mehr für Dadas. Aber zurzeit werde bereits eine neue Mitarbeiterin eingearbeitet. „Natürlich habe ich Angst“, sagt er, aber das Leben gehe weiter.
Dass jetzt auch die Shell-Tankstelle ins Visier von Räubern gerückt ist, hatte sich an der Bahnstraße am Freitag noch nicht herumgesprochen. „Davon wusste ich gar nichts“, sagt Roderich Kuchem, Vorsitzender der Gruitener Werbegemeinschaft. Beunruhigt sei er aber nicht. Auch in der Lotto-Annahmestelle hat sich der Tankstellen-Überfall noch nicht herumgesprochen. „Das wusste ich noch gar nicht“, sagt die Mitarbeitern: „Aber die Tankstelle ist ja auch weit weg.“
In Gruiten sei es doch relativ ruhig findet Mechthild Kühnel. Sie steht am Freitagvormittag hinter der Ladentheke des Weltladens Gruiten. „Viele erzählen von dem Überfall, aber nicht so emotional“, sagt sie. Da gäbe es Themen, über die mehr gesprochen werde, beispielsweise die Schließung des Bürgerhauses.