Bildung: Chance für beide Schulen
Zwei Optionen für die Zukunft der Grundschulen an der Beethovenstraße stehen zur Debatte.
Hilden. Wie geht es weiter mit dem Grundschulzentrum an der Beethovenstraße? Werden die Adolf-Reichwein- und die katholische Adolf-Kolping-Schule wie im Schulentwicklungsplan vorgesehen zusammengelegt? Und wenn ja: Welche konfessionelle Ausrichtung soll die neue Schule bekommen? Evangelisch oder katholisch oder gar keine? Um Antworten zu finden, moderierte Ex-Bürgermeister Günter Scheib im Rathaus einen Runden Tisch mit allen Beteiligten. Demnach sollen in den kommenden Wochen zwei Modelle beleuchtet werden.
Modell 1: Die beiden Einrichtungen werden aufgelöst, um so den Weg frei zu machen für die Neugründung einer einzigen Schule — übrigens der favorisierte Vorschlag der Verwaltung (siehe Infokasten). Die Ausrichtung dieser neuen Schule wird durch ein Bestimmungsverfahren ermittelt, das im Schulgesetz NRW festgelegt ist. Das heißt: Das letzte Wort haben die Eltern. Sollte das Ergebnis eine (konfessionslose) Gemeinschaftsgrundschule sein, könnten dennoch „katholische Elemente“ wie Morgengebete vor dem offiziellen Unterrichtsbeginn einfließen. Das zumindest sieht der Vorschlag von Dagmar Schmid, der Leiterin der Adolf-Reichwein-Schule, vor. „Auf diese Weise würden wir den Bedürfnissen nach katholischen Elementen im Schulalltag Rechnung tragen“, findet auch Schuldezernent Reinhard Gatzke.
Modell 2: Unter der Moderation von Schulrätin Jeanette Völker wird ein Kooperationsmodell erarbeitet, das die Profile beider Einrichtungen miteinander verzahnen soll. Vor allem die räumlichen Kapazitäten und die Lehrer-Versorgung müssen in dem Konzept aufgehen. „Das muss aufeinander abgestimmt sein“, betont Reinhard Gatzke. Außerdem müsse der hohe Migranten-Anteil an der Reichwein-Schule berücksichtigt werden. „Wenn diese aufgezeigten Problempunkte erfolgreich eingearbeitet werden, ist das durchaus eine Alternative zum Verwaltungsvorschlag“, sagt der Schuldezernent.
„Das zweite Modell ist der klare Favorit“, sagt Michael Engels von der Elterninitiative. Kein Standort würde aufgegeben. Und: Beide Schulen würden bleiben, wie sie sind: konfessionslos beziehungsweise katholisch.
Nächstes Ziel ist es, dieses alternative Konzept am 7. Juli dem Schulausschuss vorzustellen.