Haan Ein halbes Jahrhundert mit Engagement für den Kreis

Haan. · Landrat Thomas Hendele ehrte Haaner CDU-Politiker Klaus-Dieter Völker für 50 Jahre Kreistagszugehörigkeit

Schon der 80. Geburtstag von Klaus-Dieter Völker (M.) vor zwei Jahren war ein rauschendes Fest. Damals kamen auch die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll (2.v.r.) und NRW-Innenminister Herbert Reul (r.). Außerdem waren dabei: Stephan Holthoff-Pförtner und Völkers Ehefrau Christel.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Sein Debüt im Kreistag feierte er am 10. November 1969. In Kürze wird der Haaner CDU-Politiker Klaus-Dieter Völker stolze 82 Jahre alt. Er ist seit einem halben Jahrhundert aus der Kreispolitik nicht wegzudenken. Für diese 50 Jahre Mitgliedschaft ehrte ihn Landrat Thomas Hendele (CDU) jetzt als unangefochtenen Spitzenreiter bei der Zugehörigkeit zu dem politischen Gremium.

Vor allem sein Humor macht den Fraktionsvorsitzenden der Christdemokraten über die Parteigrenzen hinaus beliebt. „Wenn ich einen Wunsch frei hätte, möchte ich so lange leben“, hatte er beispielsweise beim Festakt zu seinem 80. Geburtstag gesagt, „bis Holland Fußballweltmeister wird.“

Applaus und Gelächter waren dem Haaner sicher, wieder einmal. Denn einer der größten Vorzüge Völkers ist die Art und Weise, sich nie zu ernst zu nehmen – und sich auch nicht in den Vordergrund zu spielen.

Seine Liebe zum Kreis Mettmann ist groß und hat Spuren hinterlassen: So hat KDV, wie seine Freunde ihn nennen, vor einigen Jahren die Idee zum Titel „Neanderland“ entwickelt und den Neanderlandsteig gegen alle Widerstände durchgesetzt. 2014 wurde der Wanderweg eröffnet und hat sich längst als Riesenerfolg für den Kreis Mettmann herausgestellt.

Erfolgreich war Völker allerdings schon bei der kommunalen Neugliederung 1975, als er eine Zerschlagung des Kreises verhinderte – zusammen mit der Monheimerin Ingeborg Friebe.

Wie jung man auch mit 80 plus noch sein kann, zeigte der Haaner im Jahr 2018, als er mit dem 17-jährigen Alexander Kraft vom Jugendparlament Themen diskutierte. Die beiden verstanden sich bestens.

Völker sagte damals: „Zu meiner Zeit wurde man mit 21 Jahren volljährig, und erst mit 23 durfte man wählen. Für mich war das kein Problem, weil ich gar nicht so früh parteipolitisch tätig, wohl aber in der Jugendarbeit engagiert war. Ich leitete den Jugenddorf-Club Bergisch Land.“ Zum fünfjährigen Bestehen hatte er 200 Gäste aus ganz Deutschland nach Haan eingeladen, nicht aber den örtlichen Bürgermeister: „Ab diesem Zeitpunkt war mein Weg in die Politik, in die CDU vorbestimmt.“

Und auch das bestehende Nachwuchsproblem der großen Volksparteien brachte Völker nachhaltig auf den Punkt: „Wir sind nicht so nah dran an jungen Leuten, wie wir das gerne sein möchten. Der Grund dafür ist ein ganz natürlicher. Früher war die Volksschule die allgemeine Bildungsstätte. Heute ist es das Gymnasium, weil man den jungen Menschen sagt, wenn du kein Abitur hast, dann hast du später auch keine Chancen. Für uns bedeutet das: Mitglieder der Jungen Union machen ihr Abitur und sind dann weg aus einer Stadt und studieren. Und man weiß nicht, ob man die noch mal zurückbekommt. Denn anschließend wollen sie Karriere machen, haben wenig Zeit.“ Über die Auszeichnung für sein halbe Jahrhundert im Kreitag, die Landrat Thomas Hendele ihm jetzt zuteil werden ließ, freute sich Klaus-Dieter Völker aufrichtig.

Dennoch versetzte der Haaner dem Publikum im Auditorium einen kleinen Schrecken, als er zu Beginn seiner Rede zum Doppelhaushalt des Kreises Mettmann verkündete: „Dies ist meine letzte Haushaltsrede im Kreistag.“ Dann jedoch schob Klaus-Dieter Völker mit einem Schmunzeln beim Blick in so manch entgeistertes Gesicht schnell nach: „in dieser Wahlperiode.“