Wenige Einsätze am Kirmeswochenende
Während DRK und Malteser am Wochenende wenig gefordert waren, musste die Polizei mehrmals eingreifen.
Haan. Aus Sicht der Einsatzkräfte war es ein ruhiges Kirmeswochenende. Darin sind sich Polizei, Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und Malteser Hilfsdienst (MHD) einig. Das Gerücht, dass es am Samstagabend vor dem Becherhus zu einer Messerstecherei gekommen sei, konnte Polizeisprecher Frank Sobotta entkräften: „Da standen sich zwei Männer gegenüber, die sich seit Jahren kennen, und über alte Schulden in Streit geraten sind“, sagt er. Der Eine habe mit dem Messer gedroht, der Andere mit einem Teleskopschlagstock.
„Aber wir waren schnell zur Stelle und konnten Schlimmeres verhindern“, sagt Sobotta. Die Männer mussten mit auf die Wache. Dort wurde ihnen jeweils eine Blutprobe entnommen. Angezeigt wurden sie wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung. Auch zwei Streithähne, die ihren Konflikt um eine Frau mit Fäusten auf der Kaiserstraße austragen wollten, konnte die Polizei schnell trennen. „Aus unserer Sicht war es bislang ruhig“, fasst Sobotta zusammen. Die nächtlichen Ausschreitungen betrunkener Kirmesbesucher gebe es jedes Jahr.
Aus der Kirmeswache mit der Unfallhilfestelle, die wie jedes Jahr hinter der Post eingerichtet ist und von den ehrenamtlichen Helfern von DRK und MHD betreut wird, kommen ebenfalls keine schlechten Nachrichten. Samstagabend und -nacht waren es vor allem Kirmesbesucher mit Alkoholvergiftungen, die versorgt werden mussten — am Sonntag vor allem Menschen mit Kreislaufproblemen oder Schnittwunden. Zehn Fahrten mit dem Rettungs- oder Krankenwagen verzeichneten die Einsatzkräfte bis gestern Mittag.
„Wir versuchen es zu vermeiden, mit den Fahrzeugen durch die Menge zu fahren“, sagt Raphael Harlos (44), DRK-Pressebeauftragter. Darum sind die Mitglieder von DRK und MHD an allen vier Kirmestagen zu zweit oder dritt unterwegs. So können die an ihren roten Schutzjacken und -hosen erkennbaren Helfer im Notfall einen Verletzten zur Unfallhilfestelle bringen.
Drei bis fünf dieser Streifen werden gleichzeitig ausgesandt, sagt DRK-Bereitschaftsleiter Cemal Taylan (31): „Samstag- und Dienstagabend sind es eher fünf.“ Sie haben einen Sanitätsrucksack dabei, der mehr als nur Verbandsstoffe enthält. Die Frauen und Männer haben auch Material dabei, um Hilfsbedürftige zu beatmen oder abzusaugen.
„Als ich am Samstagabend die vielen Jugendlichen gesehen habe, die mit einer Flasche in der Hand über die Kirmes gegangen sind, hatte ich mit mehr Einsätzen gerechnet, aber es ist erstaunlich wenig passiert“, sagt Feuerwehrchef Carsten Schlipköter. Er sei sehr zufrieden, „und das Wetter hat ja auch gepasst“, fügt er hinzu und erinnert an das vergangene Jahr, als die Kirmes montags für drei Stunden aufgrund einer Sturmwarnung gesperrt wurde.