Konzept: Eine Aufgabe mit viel Energie

Bruno Wesch ist der Energiemanager des Kreises Mettmann. Der Ingenieur stellt Gebäude und Technik auf den Prüfstand.

Kreis Mettmann. Bruno Wesch rechnet. In Kilowatt, in Kubikmetern, in Lux und Quadratmetern. Mit Tabellen und Formeln, Grundrissen und den aktuellen Energiepreisen. Als neuer Energiemanager des Kreises Mettmann hat der 50-Jährige das Ziel vor Augen: Wo gibt es bei den öffentlichen Gebäuden ein wirtschaftliches Einsparpotenzial von Strom, Wärme und Wasser?

Denn auch der Kreis Mettmann kommt bei den steigenden Energiekosten nicht an neuen Plänen vorbei. Ob Frauenhaus, Berufskollegs oder die Kreissparkasse an der Kasernenstraße in Düsseldorf - die Kreisverwaltung benötigt ein Gesamtkonzept für ein Energiemanagement der 21kreiseigenen Gebäude.

Dabei ist es aber mit der Reduzierung der Raumtemperaturen um ein Grad, dicken Pullovern und Energiesparlampen nicht getan. "Es gibt in Wirtschaft und Verwaltung nun einmal DIN-Normen und Arbeitsplatzrichtlinien, die eingehalten werden müssen. Eine Schultafel muss mit 500 Lux und ein Schreibtisch mit 300 Lux beleuchtet werden. Und auch die Raumtemperaturen sind nicht frei regelbar", sagt Bruno Wesch.

So muss er berücksichtigten, dass in den heilpädagogischen Einrichtungen des Kreises die Kinder auf dem Boden herumtoben dürfen und die Bäder eine entspannende Temperatur benötigen.

Obwohl der Kreis in den vergangenen Jahren schon eine lange Liste an Energiesparmaßnahmen abgearbeitet hat, kommt bei Bruno Wesch jeder Energieverbrauch auf den Prüfstand. "Alleine durch die beiden neuen Heizkessel im Verwaltungsgebäude I werden wir 30Prozent Energie in diesem Gebäude einsparen", so Wesch. Eine möglichst lückenlose Dokumentation über die Laufzeit und verbrauchte Energie verschaffen ihm so eine Kontrolle. "Und wenn nötig, müssen wir die Technik austauschen und verbessern."

Aber nicht nur Gebäude und Wärmetechnik - der Kreis heizt zu 80Prozent mit Gas - stehen auf seinem Konzeptbogen. "Wir müssen runter vom nutzlosen Energieverbrauch. Die günstigste Energie ist die, die ich nicht verbrauche", sagt Bruno Wesch mit Blick auf die Mitarbeiter der Kreisverwaltung. E

in Computer an einem Vielfachstecker - das Abschalten am Abend spart auf Dauer Strom. "Obwohl man mich als Energiesparkommissar bezeichnen kann, sehe ich mich aber mehr in einer beratenen Funktion." Und diese Beratung kann sehr praktisch und überzeugend sein. Zu seinen Arbeitsgeräten gehört nämlich nicht nur der Taschenrechner, sondern auch ein einfaches Strommessgerät.