Kreis Mettmann: Hunderte Mitarbeiter im Warnstreik
Viele Kindergärten blieben geschlossen, Busse fuhren nicht.
Kreis Mettmann. In Velbert warteten manche Bürger am Mittwoch vergeblich auf die Müllabfuhr, in Ratingen blieben die Busse im Depot, viele Eltern im ganzen Kreisgebiet mussten die Betreuung ihrer Kinder selbst organisieren, weil städtische Tagesstätten geschlossen hatten. Zahlreiche Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes im Kreis Mettmann sind am Mittwoch den Aufrufen der Gewerkschaften Verdi und Komba gefolgt und haben sich am Warnstreik beteiligt. Schon am frühen Morgen setzen sich Busse zu den großen Kundgebungen in Köln und Dortmund in Bewegung.
Allerdings stellte sich die Situation in den einzelnen Städten unterschiedlich dar: So waren in Ratingen elf von 13 städtischen Kitas geschlossen, in Mettmann alle fünf. In Haan und Wülfrath hingegen hatten die Einrichtungen — dort gibt es jeweils nur eine städtische — geöffnet.
„Einen Notdienst hat es nicht gegeben“, sagte Marion Ramrath vom Jugendamt Ratingen. Beim Warnstreiktag 7. März konnten Kinder noch auf andere Tagesstätten verteilt werden, die geöffnet hatten. „Aber bei der Masse an Einrichtungen, die jetzt geschlossen hatten, ging das nicht mehr.“ Die Eltern seien im Vorfeld über den Streik informiert worden.
In Erkrath wurden die Stadtwerke bestreikt. Daher hatte das auch das Neanderbad geschlossen. In Velbert nahmen bis zu 70 Mitarbeiter der Technischen Betriebe an dem Warnstreik teil. Deshalb wurden Arbeiten im Bereich Straße und Kanal nicht ausgeführt, die Müllabfuhr fiel aus. Am Klinikum Niederberg in Velbert hatten Betriebsräte und Klinikleitung eine Notdienstvereinbarung geschlossen, die den Betrieb und die Versorgung der Patienten sicherstellte.
Weil vor zwei Wochen ein streikender Hausmeister hunderten Schülern des Ratinger Innenstadt-Gymnasiums einen unterrichtsfreien Tag beschert hat, ließ die Stadt am Mittwoch sicherheitshalber einen Wach- und Schließdienst anrücken, der die Türen öffnete und die Alarmanlagen ausschaltete. Im Rathaus beteiligten sich rund 240 Mitarbeiter an den Streiks. Red