2016 rollen endlich die Bagger an
Mit mehreren Monaten Verzögerung werden auf ehemaligem Gelände von Feuerwehr und Stadtwerken rund 160 Wohnungen errichtet.
Langenfeld. Fast scheint es so, als ob über eines der größten innerstädtischen Bauvorhaben Gras gewachsen ist. Über ein Jahr ist es her, dass zwischen Richrather- und Langforter Straße die letzten Gebäudereste der alten Feuerwache und der Stadtwerke abgetragen wurden. Doch die zur zweiten Jahreshälfte angekündigten Bagger sind auf dem 1,6 Hektar großen Areal immer noch nicht zu sehen, stattdessen haben Gräser und Unkraut die Gruben überwuchert. Die Planung der zwölf Mehrfamilienhäuser mit etwa 160 Wohnungen habe indes weiter Bestand, versicherte Investor Gernot Paeschke. „Wir werden in der ersten Jahreshälfte 2016 mit dem Bau beginnen, vielleicht schon im ersten Quartal.“
Den zeitlichen Verzug des ersten Spatenstichs begründet Paeschke damit, dass die ursprüngliche Aufteilung in drei Bauabschnitte verworfen worden sei. „Stattdessen wollen wir das gesamte Projekt in einem Rutsch durchziehen.“ Dadurch erhöhe sich zwar der (Zeit-)Aufwand für die Konzepte zur Statik und Haustechnik, doch werde bei einer gestrafften Bauzeit von zweieinhalb Jahren die neue Siedlung Anfang 2019 plangemäß fertig sein. „Die ersten Wohnungen an der Langforter Straße können vermutlich schon 2018 bezogen werden.“
Der städtische Chefplaner Ulrich Beul bezeichnet das 100 Meter vom Rathaus entfernte Neubaugebiet als sehr bedeutsam für das Bestreben, „Menschen in die Stadt zu holen“. Anders als bei der vor einer Woche gestarteten und vor allem von Eigenheimen geprägten Großbaustelle an der Düsseldorfer Straße entstünden auf dem ehemaligen Stadtwerke-Gelände „neben Eigentums- auch 50 Mietwohnungen, 15 davon für zehn Jahre preisgedämpft“. Dies war in einem europaweit ausgeschriebenen Investorenwettbewerb ein Hauptkriterium, damit die Langenfelder Paeschke GmbH beim Verkauf des zuvor städtischen Grundstücks den Zuschlag bekam.
Gernot Paeschke, Bauherr
Paeschke wird nach eigenen Angaben die 50 Mietwohnungen nicht verkaufen, sondern selber vermieten. „In dieser innerstädtischen Lage ist die Nachfrage sowohl nach Eigentums- als auch nach Mietwohnungen groß. Viele Interessenten haben sich schon gemeldet“, berichtet Paeschke, „aber wir nehmen zum jetzigen Zeitpunkt erst einmal nur ihre Namen auf.“
Die zwölf Häuser sollen zwei- bis fünfgeschossig sein. An einem 80 mal 30 Meter großen Quartiersplatz vorbei werden öffentliche Wege mit Bäumen durch die Siedlung führen, zwei Spielplätze sind eingeplant. Vier Tiefgaragen mit 210 Stellplätzen halten das Gelände von Autos frei. Oberirdisch gibt es wenige Besucherparkplätze an einem Ladenlokal, das an der Zufahrt Richrather Straße geplant ist. „Dort soll ein Bäckereiladen mit Café einziehen“, erläutert Gernot Paeschke.
Ausschließlich über die Richrather Straße sollen nach Beuls Worten in den kommenden drei Jahren auch die Baustellenfahrzeuge ein- und ausfahren. Paeschke sagt dies zu: „In den Griesen und Langforter Straße sind für die Lastwagen zu schmal und führen ja auch direkt durch Wohngebiete.“ Mit Rücksicht auf die vorhandene Nachbarschaft und wegen deren Protest bei einer Bürgeranhörung wird das mit fünf Geschossen höchste Gebäude statt an der Langforter Straße inmitten der neuen Siedlung platziert.