Altstadt live ein Riesenerfolg
Tausende Besucher kommen zu „Altstadt live“. Der Veranstalter plant schon fürs nächste Jahr. Sein Ziel: mehr Kneipen einbinden.
Monheim. „Die Veranstalter haben euch übrigens angelogen! Die blauen Bändchen berechtigen nur für den Eintritt in den Pfannenhof. Also müsst ihr jetzt den ganzen Abend hier bleiben“, scherzte Dirk Schmidt, Sänger und Gitarrist der Band „Küppers, Beck´s und Brinkhoff´s“ und stimmte den nächsten Rockklassiker an.
Das Trio aus dem Sauerland war eine von zehn Bands, die am Samstag die Altstadt bespielten. Das Motto „Zehn Bühnen, zehn Bands“ lockte mehr als 1000 Besucher nach Monheim. Und natürlich konnten sie mit dem blauen Bändchen für ebenfalls zehn Euro im Vorverkauf in jede Kneipe rein. Denn nicht nur im Pfannenhof wurde gerockt.
In der Festhalle Bormacher eröffneten Jakob Hansonis & Friends zusammen mit Pit Hupperten das Zweite Altstadt-Live Festival. Um 20 Uhr begannen dann die Konzerte in den anderen sieben Kneipen. Singer-Songwriter Paul Fogarty musste wegen den herbstlichen Temperaturen in das Café Gänseliesel umziehen und hatte etwas mit der schlechten Akustik zu kämpfen.
Laute Unterhaltungen der Gäste übertönten den Australier beinah. Doch mit seiner charakteristischen, rauchigen Stimme zog er die Aufmerksamkeit immer wieder auf sich und seine Musik.
Nebenan im Spielmann war schon am frühen Abend kein Durchkommen mehr. Die Kultkneipe war brechend voll. Man konnte die „Duff Boyz“ nur vermuten, denn die hatten ihre kleine Bühne auf Europaletten in der hintersten Ecke aufgebaut. Davor tanzten und feierten knapp 100 Gäste. Die schweren Jungs aus Köln brachten den Spielmann mit Rockklassikern aus den letzten 30 Jahren zum Kochen.
Ein bisschen abgeschieden, aber trotzdem gut besucht war das Libero, das Vereinsheim vom 1. FC Monheim am Rheinstadion. Hier spielte das Akustik-Trio „People are People“ ruhige Coverversionen von modernen und älteren Popsongs. „Ich bin total zufrieden“, sagte Wirt Wolfgang Kunz. „Normalerweise ist es hier natürlich nur voll, wenn Fußball ist. Daher bin ich froh, dass wir auch in diesem Jahr wieder mitgemacht haben.“
Auch den Gästen gefiel es im Vereinsheim. „Ich war vorher noch nie hier. Aber das war mal ein Experiment wert“, meinte Ulla Schmidt (56). Die Solingerin ist gleich mit einer ganzen Gruppe Frauen angereist. Die kennen die Altstadt noch aus ihren Hochzeiten. „Damals waren wir öfter hier, da war ja auch noch was los am Wochenende. Wenn das immer so wäre, wie jetzt, das wäre richtig toll!“
Das wünschen sich wohl auch die Altstadtwirte. Veranstalter Thomas Engels denkt derweil schon ans nächste Jahr. 1300 Gäste, das reicht dem Kölner Eventmanager nicht: „Mehr geht immer! Den Termin im Mai werden wir wohl beibehalten. Aber wir müssen im nächsten Jahr wohl noch einige andere Kneipen akquirieren, denn dadurch, dass in diesem Jahr das Sojus weggefallen ist, war es in vielen Locations fast schon zu voll.“
Den meisten „Walking Acts“, die auf der Straße vor den Kneipen für Stimmung sorgen sollten, musste Engels wegen dem unsicheren Wetter kurzfristig absagen. Um Punkt 1 Uhr war Schluss in den Kneipen. Nur in der Festhalle Bormacher wurde noch bis 2 Uhr zu 80er-Jahre-Musik weitergefeiert.