Aprilscherz: Blaue Nase für „Wetten, dass. . .“

Viele sind einem Aufruf der Diakonie gefolgt, sich für die ZDF-Sendung per Stempelkissen registrieren zu lassen. Allerdings war es ein Aprilscherz.

Monheim. Wer an diesem Montag das Diakonie-Zentrum am Berliner Platz betritt, dem bietet sich ein merkwürdiges Bild. Menschen mit blauen Nasenspitzen lachen und trinken ein Gläschen Sekt.

Doch mit Karneval hat das nichts zu tun. Immer wieder werden fein säuberlich Vor- und Nachname auf einem Zettel notiert. Und natürlich das Wichtigste: Der Nasenabdruck ist auf dem Blatt. Denn schließlich geht es um nichts weniger, als bei „Wetten, dass. . .“ zu gewinnen.

Kein Scherz: Ein Team mit Pflegedienstleiterin Michaela Kulik und Mitarbeiterin Dagmar Birr an der Spitze hat an diesem Montag reichlich zu tun. Insgesamt 58 Abdrücke werden gesammelt. Bewohner, Mitarbeiter, Besucher — quer Beet wird mitgemacht. „Wir erkennen 50 Nasen anhand eines Abdrucks, der mit einem einfachen Stempelkissen erstellt wurde“ — so lautet die Wette.

Auslöser für die Idee ist laut der beiden Damen die Tatsache gewesen, dass an der Scheibe des Büros am Eingang immer wieder Nasenabdrücke zu sehen waren. „Sicher von Neugierigen hinterlassen, die schauen wollten, ob jemand da ist“, mutmaßt Michaela Kulik. Schließlich habe man sich mit der Idee beim ZDF beworben — und wurde genommen.

„Am 8. Juni sind wir bei Wetten, dass. . . auf Mallorca dabei. Noch fehlen acht Personen mit markanten Nasen. Deshalb können Sie am ersten Montag im April zwischen 12 und 13 Uhr einen Nasenabdruck abgeben“, hieß es in einem Aufruf der Diakonie-Hauszeitung „Lur’ens rin!“.

Besagter Tag ist nicht nur Ostermontag, sondern auch der 1. April. Doch trotzdem schöpfen die „Nasenspender“ keinerlei Verdacht — hätten sie aber besser mal. „Das war schon wirklich witzig. Obwohl ich zugeben muss, dass wir anfangs ein wenig Bedenken hatten. Was, wenn sich einer furchtbar aufregt, wenn er sich schon auf die Teilnahme auf Mallorca gefreut hat, es plötzlich aber ein Aprilscherz ist?“, sagt Michaela Kulik später.

Doch die Leute nehmen es mit Humor. Gerhard Pflugradt ist einer von ihnen. Der 85-Jährige macht eifrig mit. Als ihm anschließend die Tinte von der Nase gewischt wird, dämmert es ihm langsam bei den Worten: „Danke, dass Sie den Scherz mitgemacht haben.“ Auch Seniorin Irmgard Groß muss schließlich lachen. Doch dass am Nachmittag tatsächlich 58 Abdrücke gezählt werden, damit haben auch Michaela Kulik und Dagmar Birr nicht gerechnet und freuen sich.

Übrigens: Die alle zwei Monate erscheinende Zeitung „Lur’ens rin!“ wird keineswegs nur in den Diakonie-Heimen gelesen. Bei der WZ gab es gleich mehrere Anrufe. Tenor: „Ich habe da was gelesen. Ist das nicht eine Geschichte für Sie? Die Diakonie ist bei Wetten, dass. . .“