Aufwind fürs Handwerk
An der zehnten Regionalmesse „Bau- und Wohnträume“ beteiligten sich rund 60 Unternehmen.
Langenfeld. „In einigen Jahren müssen wir an eine neue Heizung denken. Deshalb habe ich mich schon mal genau erkundigt, was in Betracht käme“, sagt Hans-Lothar Welke, der mit seiner Frau aus Solingen in die Langenfelder Stadthalle gekommen ist. Sie stand am Wochenende im Zeichen von „Bau- und Wohnträumen“, einer regionalen Messe, von der Firma ProForum in Bergheim bereits zum zehnten Mal veranstaltet. Aber einen solchen Besucherandrang wie an den beiden Tagen hatte Geschäftsführerin Claudia von Zütphen in all den Jahren noch nicht erlebt. „Wir sind fast an unsere Grenzen gestoßen. Energiesparen ist das große Thema. Die Leute kommen mit ganz konkreten Vorstellungen.“
Das hat seinen Grund, denn die 60 vorwiegend mittelständischen Unternehmen aus der ganzen Region boten auch diesmal wieder alles an, was zum modernen Bauen und zur Verwirklichung von Wohnträumen gehört. Da stellt die alt eingesessene Langenfelder Firma Jung ihre Lehm- und Kalkputze für gesunde Innenraumgestaltung vor. „Sie sind vor allem bei Haussanierungen gefragt“, berichte Geschäftsführerin Elke- Jung-Albiez. Die Solinger Firma Projekt Floors erfreut sich großen Interesses für ihre Kunststoffböden in Stein- oder Holzoptik, die unempfindlich und kratzfest sind.
Die Langenfelderin Rita Fiebig denkt über ein neues Dach nach. „Mein Sohn wäre für Solarenergie, aber ich habe mich noch nicht entschieden.“ Solche Entscheidungen zu finden, erleichtert Robert Gutjahr, der sich auf Solartechnik spezialisiert hat und schon zum neunten Mal dabei ist. „Fotovoltaik ist nach wie vor in. Wir beraten hier und vereinbaren Termine mit potenziellen Kunden“, sagt der Firmenchef, der sich ganz auf regenerative Energien spezialisiert hat.
Davon kann auch Winfried Ruhnke, der Leiter des Kundenzentrums der Stadtwerke, berichten. „Die größte Nachfrage besteht in Bezug auf neue Heizgerätetechnik. Unsere Partner-Handwerker sind mit am Stand und können beste Ratschläge geben.“ Die Monheimerin Jolanta Gattner interessiert sich für Überdachungen und fühlt sich gut informiert. Bei Helö-Bau aus Hilden ist sie an der richtigen Adresse. Wolfgang Lötzerich, Fachmann für Wintergärten und Terrassenüberdachungen, hat festgestellt: „Nach der Wirtschaftskrise läuft unser Geschäft wieder prima.“
Der demografische Wandel wird auch auf der Messe mit ihren Neuerungen von der grünen Woche in Berlin und der Baumesse in München sichtbar. So wird ein Treppenlift vorgestellt, in dem vorwiegend Senioren Probe fahren, „auch wenn das Thema älter werden viele Leute noch nicht ansprechen mögen“, hat Klaus-Peter Weber vom Schwörer Musterhaus erkannt, dessen Firma in Witzhelden ein barrierefreies Haus gebaut hat, das besichtigt werden kann. So ziehen Veranstalter wie Aussteller eine positive Bilanz der zweitägigen Messe, deren Besucherstrom den Schluss zulässt, dass manchem Handwerker und mancher Firma in den kommenden Monaten neue Aufträge ins Haus flattern werden.