Baumberg: Pferde-Tod gibt Rätsel auf
Paul Pesch hat in nur einer Nacht ein Muttertier und dessen einjähriges Fohlen verloren. Tierärzte haben keine Erklärung dafür. Der Züchter vermutet Giftköder, die eigentlich für Hunde gedacht waren.
Baumberg. Der Baumberger Paul Pesch, der seit 40 Jahren Kaltblutpferde sehr erfolgreich züchtet und schon einige Staatsprämien und anderweitige Auszeichnungen mit nach Hause brachte, trauert: Kürzlich fand er innerhalb von zwei Tagen das einjährige Fohlen Anna und dessen Mutter, die achtjährige belgische Stute Marva, tot auf seiner Weide am Baumberger Rheinuferweg.
Seine weiteren sechs Kaltblüter traf es nicht, obwohl sie auch auf dem Gelände weiden, aber immer entfernt von Mutter und Kind, "die gerne alleine grasten", wie es Pesch erzählt.
Dem Züchter - "die Tiere sind mein Leben, ich würde selbst für sie hungern" - ist das alles unerklärlich. Ebenso auch für den sofort gerufenen Tierarzt und das Staatliche Veterinäruntersuchungsamt in Arnsberg. Die Untersuchungen ergaben keine Auffälligkeit.
Paul Pesch ist fassungslos. "Irgend etwas muss doch mit den beiden Tieren geschehen sein. So etwas ist noch nie bei meinen Kaltblütern vorgekommen. Was ist nur geschehen?", fragt er sich. Zumal es nicht am gegebenen Futter gelegen haben kann. Den den anderen Tieren fehlt nichts.
Paul Pesch hat allerdings gehört, dass kürzlich Gift von Hundehassern am Rheinufer ausgelegt wurde. Ein Tier sei sogar verendet. "Wem der Hund gehörte, weiß ich leider nicht. Vielleicht ist etwas von dem Gift auf meine Weide gekommen. Oder sind es Giftstoffe aus der Luft, die das Gras belasten? Alles bleibt für mich ein Rätsel."
Pesch bemängelt auch, dass trotz Verbotsschildern immer wieder seine Tiere gefüttert werden. "Was da manchmal für Essensreste weggeworfen werden, ist unbeschreiblich. Sie sind für die Pferde lebensbedrohlich und könnten zu Magen- und Darmkoliken führen."
Deshalb die dringende Bitte an Wanderer und Spaziergänger, die Tiere nicht zu füttern. Wer eventuell Beobachtungen in Zusammenhang mit dem Tod von Anna und Marva gemacht hat, kann sich bei Paul Pesch unter der Rufnummer 65287 melden.
Im Monheimer Rathaus weiß man nichts von Giftködern für Hunde. "Bei uns hat sich niemand gemeldet", sagt die zuständige Bereichsleiterin Marion Warden.
Auch bei der Polizei ist kein Anruf eingegangen.