Einbrüche in Monheim: Bürger wehren sich

Die Welle der Einbrüche nimmt nicht ab. Rund um den Zaunswinkel organisieren sich jetzt Nachbarn – eine Premiere in Monheim.

Monheim. Es vergeht kaum ein Tag, an dem der Polizei nicht ein neuer Einbruch gemeldet wird. Die Täter sind dabei zum Teil unglaublich dreist. So wurde beispielsweise kürzlich an der Königsberger Straße in ein Haus eingebrochen, während die Besitzer im ersten Stock schliefen.

In Baumberg klauten Unbekannte eine Leiter, kletterten damit auf einen Balkon und brachen die Tür auf. Viele Delikte passieren am helllichten Tage. Im Stadtteil Blee wollen das Anwohner nicht länger hinnehmen. Sie machen mobil. "Es reicht. Es muss was passieren", sagt Wirtin Claudia Korkut vom "Zaunswinkel" stellvertretend für viele. Sie wollen die Aktion "Vorsicht! Wachsamer Nachbar" ins Leben rufen. In Monheim eine Premiere.

"Tatsächlich ballen sich derzeit die Einbrüche im Süden des Kreises Mettmann. Kollegen sind dort verstärkt unterwegs", sagt Polizeisprecher Frank Sobotta. Die Haupttatzeit sei keineswegs nachts, sonden zwischen 16und 21 Uhr. Das frühe Dunkelwerden komme den Dieben zugute.

Sobotta appelliert: "Bereits bei verdächtigen Personen soll die Polizei alarmiert werden. Wenn sich da plötzlich jemand in der Nachbarschaft rumtreibt und in Fenster guckt, dann sofort die 110 anrufen. Das ist auch kostenlos."

Doch zurück zur Aktion "Vorsicht! Wachsamer Nachbar". Die Organisatoren laden am Montag um 17 Uhr in die Gaststätte "Zaunswinkel" (Zaunswinkelstraße) ein. Ziel soll es sein, dass die Anwohner mehr voneinander wissen. "Dafür muss man halt auch miteinander reden", sagt Claudia Korkut. Ein Beispiel: Wenn man weiß, dass der Nachbar in Urlaub ist, dann glaubt man auch nicht mehr die Geschichte der angeblichen Möbellieferung - ein beliebter Trick, um die komplette Wohnung auszuräumen.

Bei dem Treffen im "Zaunswinkel" werden auch weitere Tipps gegeben, wie man wirksam vorbeugen kann. Ein Vertreter der Polizei wird da sein. Außerdem ist Walter Klomp, Kreisvorsitzender der Senioren Union, dabei. Der ist nicht nur selbst Anwohner, sondern wurde im Rahmen des Projektes "Aktionsbündnis Seniorensicherheit" von der Polizei geschult, um das Wissen als Multiplikator dann weiterzugeben.