Langenfeld: Das KAG musiziert für guten Rat

Weihnachtskonzerte: Das Gymnasium beweist, dass es auch musikalisch viel zu bieten hat. Der Erlös kommt der Erziehungsberatung zugute.

Langenfeld. "Rudolph the red nosed reindeer" swingt seit 1949 alljährlich zu Weihnachten aus dem Radio. Den Klassiker von Gene Autry, ursprünglich ein Werbesong, präsentierten Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums(KAG) jetzt in mehreren Versionen. Von rockig bis jazzig, langsam bis fetzig spielten sie den Ohrwurm zum rotnasigen Rentier bei den beiden Benefiz-Konzerten in der jeweils fast ausverkauften Stadthalle.

Seit zwei Monaten laufen die Proben. "Das hat aber Spaß gemacht", sagt Sängerin Ronya Tillenburg (19) über diese arbeitsreiche Zeit. "Es ist eine lockere und fröhliche Atmosphäre in dem Kurs." Rund 160 Gymnasiasten aus den Klassen 6 bis 13 standen auf der Bühne mit Instrumenten oder im Chor. Hinzu kamen 20 Helfer, die hinter dem Vorhang wirkten.

Obwohl das KAG seinen Schwerpunkt auf Naturwissenschaften hat, gibt es jedes Jahr eine Eingangsklasse, in der nur Schüler sind, die mindestens ein Instrument spielen. Dennoch ist die meiste Zeit am Nachmittag nach dem Unterricht fürs Proben genutzt worden.

Für zwei Euro Eintritt bot sich dem Publikum ein abwechslungsreiches Programm mit klassischen und modernen Stücken. Der Erlös ist diesmal für die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche an der Friedenauer Straße in Monheim bestimmt, die für die Städte Langenfeld und Monheim zuständig ist. Die vorweihnachtlichen KAG-Benefizkonzerte haben eine zwölfjährige Tradition.

"Unsere Schule arbeitet eng mit der Beratungsstelle zusammen", erklärt Markus Pytlik (43), Musiklehrer und bereits vor zwölf Jahren Mitinitiator des Benefiz-Konzerts. Aus einer losen Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle wurde vor zwei Jahren eine vertragliche Kooperation. Nicht nur Supervision, eine spezielle Form der Beratung für die Lehrer oder Hilfe bei schulischen Problemen werden angeboten. Auch Unterstützung und Beratung bei allen Schwierigkeiten in der Familie oder beim Einstieg in die Berufsausbildung.

Bevor das Gymnasium spenden kann, muss es erst einmal die 1800 Euro Miete für die beiden Abende aufbringen. Deshalb war jede freiwillige Erhöhung des Eintrittspreises willkommen. "Diesmal haben wir 15 Firmen angeschrieben, aber nur einen Sponsor gefunden, und das erst eine Woche vor der Premiere", sagt Elke Pütz (50), Lehrerin für Deutsch und Latein und Mitorganisatorin der Konzerte. Weil in die Aula des KAG nur etwa 200 Leute passten, rechne sich das Ausweichen in die Stadthalle mit ihrem knapp dreimal so großen Platzangebot dennoch.

"Ich bin beeindruckt von der Bandbreite des musikalischen Angebots der Schule, die haben ja sogar eine eigene Big Band", sagte Arno Berberich(60), Leiter der Beratungsstelle, lange nach dem Konzert. "Mit der Spende wollen wir den Kindertherapiebereich ergänzen, zum Beispiel durch neue Handpuppen."