Bebauung Knipprather Straße: Büro mit Blick auf Golfplatz

Die CDU-Fraktion stimmt für eine Bebauung des Geländes.

Foto: Matzerath

Langenfeld. So unvermittelt, wie eine Investorengruppe im Rathaus vorgefühlt hatte, so schnell machte sie sich wieder von dannen. Im März 2013 hatten die Geschäftsleute Pläne für einen sechsgeschossigen Büroturm vorgelegt, den sie nahe des Gartencenters Dehner an die Knipprather Straße setzen wollten — als markante Visitenkarte für den von ihnen beabsichtigten Bau weiterer Geschäfts- und Wohnhäuser in Richtung Bahngleise.

Wegen absehbarer Konflikte solch eines Nebeneinanders sollten sich die Investoren auf Geheiß des Rathauses ausschließlich auf Gewerbe beschränken — und sprangen deshalb ab. Stattdessen treibt jetzt die Stadtverwaltung Pläne für ein Gewerbegebiet zwischen Knipprather Straße und Gartencenter voran. Im Planungsausschuss befürwortete die CDU-Mehrheitsfraktion das in einen Bebauungsplan-Entwurf gefasste Vorhaben — gegen die Stimmen der anderen Parteien.

„Dieser Standort ist aufgrund seiner Nähe zum S-Bahnhof und zur Autobahn-Anschlussstelle für eine gewerbliche Entwicklung sehr gut geeignet“, befand der städtische Planer Stephan Anhalt in der Sitzung. Er verwies auf den nahe gelegenen Büropark Katzberg, der vollständig vermietet sei.

Wegen der Lage in der Wasserschutzzone III a und möglicher Gefährdungen müssten bestimmte Betriebe ausgeschlossen werden, fuhr Anhalt fort. Aus städtebaulichen Gründen sollten die beiderseits des Dehner-Parkplatzes vorgesehenen neuen Bürohäuser mit Blick auf den Golfplatz maximal 15 Meter hoch sein.

Zu- und Abfahrt zu dem insgesamt 32 000 Quadratmeter großen Areal, für das der Bebauungsplan geändert werden müsste, sollten über den Alten Knipprather Weg erfolgen, über den zurzeit die Kunden auch zum Gartencenter gelangen.

„Wir sind für ein solches Gewerbegebiet an dieser Stelle“, versicherte für die CDU-Mehrheitsfraktion Dieter Braschoss. Sprecher der anderen Fraktionen sprachen sich strikt dagegen aus, vor der Abstimmung der Flächennutzung im Regionalplan einzelne Bereiche herauszulösen und so Fakten zu schaffen — zumal diesmal kein Investor konkret nachgefragt habe.

Nach dem 2004 gefassten Flächennutzungsplan gilt das Areal westlich der Bahngleise als sogenanntes Sondergebiet. In Gesprächen sei mit den Grundstückseigentümern vereinbart worden, auch ohne einen konkreten Investor die Pläne für den Bürostandort weiter voranzutreiben. Am 9. Dezember beschließt hierüber der Stadtrat.