Förderung: Einzelunterricht für begabte Musiker

56 000 Euro stellt die Stadt für die Förderung von Musikschülern bereit.

Musisch begabte Kinder sollen durch Einzelunterricht gefördert werden. Foto: Archiv

Musisch begabte Kinder sollen durch Einzelunterricht gefördert werden. Foto: Archiv

Foto: Fries, Stefan (fr)

Monheim. Das Monheimer Modell „Musikschule für alle“ diente bisher vor allem der musikalischen „Breitenarbeit“, indem es vielen Monheimer Grundschülern den Zugang zu einem Instrument und zum Ensemblespiel eröffnet.

Dabei fallen den Musikpädagogen immer wieder musisch begabte Schüler auf, die in den Gruppenstunden aber nicht angemessen gefördert werden können. Für Einzelunterricht fehlt es den Eltern aber oft an den finanziellen Möglichkeiten, denn er kostet das Doppelte des Gruppenunterrichts. Deshalb will die Stadt jetzt für jährlich 56 000 Euro ein Förderprogramm für begabte Musikschüler auflegen.

Musikschulleiter Georg Thomanek schätzt, dass zehn Prozent der 900 Instrumentalschüler besonders begabt und ein bis zwei Prozent als hochbegabt gelten müssen. Insgesamt unterrichtet die Musikschule derzeit 1800 Schüler, doppelt so viele wie im Jahr 2006.

Zentrales Element der Begabtenförderung ist die Einführung eines gebührenfreien 15-minütigen Ergänzungsunterrichts.

Dabei geht Thomanek davon aus, dass viele Schüler den Gruppenunterricht in einen 15-minütigen Einzelunterricht umwandeln werden, um im Ergebnis auf 30 Minuten Einzelunterricht zu kommen. Durch die gebührenfreien 15 Minuten würde dieser dann genauso viel kosten, wie zuvor 30 Minuten Gruppenunterricht. Für ältere Schüler könnte es sinnvoll sein, ihren 30-minütigen Unterricht um dieses Zeitkontingent auf 45 Minuten aufzustocken.

Die Auswahl der Schüler soll nach erprobten Verfahren erfolgen: neben Jugend musiziert etwa die Kompetenzstufen des MoMo-Instrumentalunterrichts. Die Grundschüler, die daran ab der 2. Klasse teilnehmen, erhalten Abzeichen in Bronze, Silber und Gold. Die besonders begabten Schüler erreichten die jeweiligen Kompetenzstufen schneller als die anderen.

„Selbstverständlich wird jährlich geprüft, ob die geförderten Schüler die erwarteten Fortschritte machen, denn zum Talent gehört immer auch Fleiß“, betont Georg Thomanek