Beim Nikolaus zählt Handarbeit
Auf dem Baumberger Nikolausmarkt gibt es vieles, was man auf jedem modernen Weihnachtsmarkt findet — aber auch echte Raritäten.
Monheim. Vom Winter weiß dekoriert, erstrahlen die Hütten in goldenem Licht. Wer den Baumberger Nikolausmarkt besucht, der begegnet dort auch dem Nikolaus. Der hat alle Hände voll damit zu tun, Weckmänner an die Kinder auszuteilen. Tatkräftig wird er dabei von Bürgermeister Daniel Zimmermann unterstützt, der dem Nikolaus mit einem Blech Weckmänner auf dem Fuß folgt.
Aber nicht nur der leibhaftige Nikolaus gibt sich beim 20. Nikolausmarkt ein Stelldichein, auch viele kleine Ausgaben dieser beliebten Figur sind an den Ständen zu entdecken, so wie bei Ursula Hasenbeck. Die vielen bunten Weihnachtsfiguren sind alle aus Holz gefertigt und handbemalt. „Wir machen das alles selbst“, erklärt Ursula Hasenbeck, „sporadisch das ganze Jahr über.“ Gemeinsam mit ihrem Mann Klaus fertigt sie lustige Rentiere, heitere Engel und natürlich jede Menge Nikoläuse an. „Teilweise haben wir Vorlagen verändert“, verrät Ursula Hasenbeck. Teilweise werden die Figuren von Klaus Hasenbeck selbst gestaltet. „Man muss nur mit offenen Augen durchs Leben gehen“, meint Ursula. Seit zehn Jahren ist die Holzarbeit die Freizeitbeschäftigung des Ehepaares.
Ebenfalls handgemachte Dinge gibt es bei Andrea Kollenberg und Barbara Köver, die fantasievolle Traubenkernkissen in Hunde- oder Katzenform hergestellt haben. „Die Traubenkernkissen kann man waschen“, sagt Andrea Kollenberg. Aber auch allerlei Leckereien haben die beiden vorbereitet, so wie verführerischen Likör oder Plätzchen. „Und Aromasalz“, sagt Kollenberg.
Am Stand der Gemeinde St. Gerion und Dionysius sind Schokolade, Kaffee und Tee aus dem Eine-Welt-Laden zu haben, aber auch gestrickte Schuhe, Hübsches aus Filz oder Patchwork, das eigenhändig von den katholischen Frauen Baumberg geschneidert ist. „Der Erlös geht an einen guten Zweck“, erzählt Regine Ullrich, Vize-Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, „damit werden Hilfsprojekte unterstützt.“ Die Glasvasen am Stand der Familie Barwinsky werden nach alter Handwerkskunst hergestellt. „Das sind alles Unikate“, erklärt Horst Barwinsky. Er sucht die schönsten Stücke selbst beim Glaskünstler aus. Neben Vasen gibt es wunderschön geformte Glasmuscheln. Außerdem bieten die Barwinskys Weihnachtsschmuck aus Lauscha an. Sie sind zum ersten Mal auf dem Nikolausmarkt. „Normalerweise gehen wir auf den Weihnachtsmarkt in Monheim, aber da wir in diesem Jahr unsere Geschäftsräume umbauen, haben wir uns entschlossen, hierhin zu kommen“, sagt Horst Barwinsky.
Zwischen den Holzhütten erklingen Weihnachtslieder, der Duft frisch gemachter Chips konkurriert mit dem von Glühwein. Die Katholische Arbeitnehmerbewegung lädt zu Erbsensuppe ein und gleich nebenan Punsch vom Baumberger Männerchor. Kinder vergnügen sich auf dem Karussell.