Blinklichter bieten Lacher mit Lokalkolorit
Studiobühne nimmt in rasantem Tempo das Freizeitverhalten der Langenfelder aufs Korn.
Langenfeld. Wie schön, dass es Theaterbesessene wie die Mitglieder der Blinklichter Studiobühne gibt, die dreimal pro Woche am Feierabend bis 23 Uhr proben, um dem Langenfelder Publikum einmal im Jahr ein wunderbares Zwei-Stunden-Programm bieten zu können. Der aktuelle Titel: „Jetzt ist Feierabend!“ Das Programm bescherte den Premierenbesuchern am Samstagabend im Flügelsaal des Kulturzentrums einen Feierabend, der sie zu Begeisterungsrufen und tosendem Applaus verleitete.
Die achtköpfige Truppe samt Vier-Mann-Musik-Combo führte in rasantem Tempo furios durch das teilweise absurde Freizeitverhalten der Langenfelder — ob es nun um die fitnessbesessenen Frührentner aus der „Armee der amüsierwütigen beigefarbenen Funktionsjackenträger“ im Generationenpark ging, die Städtetouren nur in Verbindung mit dem Ironman akzeptieren. Oder um Rafting-Light-Anhängerin Regina Schneider, die sich in ihrer Freizeit in Neopren in den Galkhauser Bach stürzt, um sich waghalsig bis in den Rhein treiben zu lassen. Die Zuschauer erlebten Langenfelder, die nie Feierabend und nie Zeit haben, auszuspannen. Man erlebte Slapstick, Witzges sowie auch nachdenklich Stimmendes in kurzen unterhaltsamen Sketchen.
Das Ensemble sparte nicht an Seitenhieben mit Lokalkolorit — ohne jedoch provinziell zu wirken. Es agierte mit Freude, Spontanität und großer Musikalität und war einfach nur hinreißend und sehr professionell. Für den flotten Gesang der Amateure ist ihre Lehrerin Iva Danova zuständig. Begleitet wurden sie dabei von Volker Arnold, Harald Stober, Alexandra Visser und Heiner Wroblowsy. Stefan Becker und Peter Boxberg brillierten in einem köstlichen „Entspannungsworkshop“. Boxberg als buddhistischer Lehrer, der sein Mantra strapaziert, und Becker als entspannungsresistenter Hektiker gaben ein überaus witziges Duo ab.
Neuzugang Lana Depperschmidt und Multitalent Volker Arnold, der sowohl Bassist als auch Kabarettist ist, machten allen Spaß als coole Kids, die sich übers VHS-Programm amüsieren. Ulrich Mikosch, Heike Schubert und Katja Liever schlüpften in die Rolle der glamourösen Geissens mit Tochter Shania — oft kopiert und in diesem Fall auch prima persifliert. Bei einer kurzen Improvisations-Einlage bewiesen Katja Liever und Heike Schubert, dass sie Talent für die Bühne haben, das sie auch spontan und unvorbereitet einsetzen können.
Weitere Aufführungen gibt es am Freitag, 20., und Samstag, 21. Mai, jeweils 20 Uhr, Sonntag, 22. Mai, 19 Uhr, Donnerstag, 26. Mai, 19 Uhr, Freitag, 27., und Samstag, 28. Mai, 20 Uhr, sowie Sonntag, 29. Mai, 19 Uhr.