Mord in Monheim? ARD dreht einen Krimi

In der Stadt sind gestern Szenen des Films „Die Füchsin — Spur auf der Halde“ gedreht worden.

Foto: rm-

Monheim. Das Haus an der Grabenstraße 44: ein schmucker Altbau, im Garten stehen Ahorn, Buche und Linde. Hier soll sie gewohnt haben — doch jetzt ist Astrid Altmann ist tot. Ermordet. Vermutlich. Am Gartenzaun hängt ein Bild von ihr. Kurzes graues Haar, nettes Lächeln. Darunter leuchten Kerzen zum Gedenken. Direkt am Tor zum Grundstück stehen Kameraleute, die das alles filmen. Die Straße ist für Fußgänger und Durchgangsverkehr gesperrt. Was ist da los in der Monheimer Altstadt?

Odeon TV dreht im Auftrag von WDR und ARD/Degeto für den zweiten Film aus der Krimi-Reihe „Die Füchsin — Spur auf der Halde“.

Darin spielt Monheim und auch das schmucke Haus an der Grabenstraße eine besondere Rolle. Das Haus, das eigentlich der Monheimer Buchhändlerin Linda Rossbach gehört, ist im Film das Zuhause von Astrid Altmann, das Zuhause, das sie nicht räumen möchte. Das muss sie aber. Ihr Haus und der ganze Ort, der im Film nicht Monheim heißt, sondern Ekenbach, soll dem Tagebau weichen. Doch Astrid Altmann wollte das nicht. Und jetzt ist sie tot.

MaikeDelbos, Producerin

„Und Aufnahme“, ruft die Regisseurin. Jetzt müssen alle leise sein. Die Komparsen versammeln sich am Zaun, schauen auf das Bild der Toten und auf die Kerzen. Der Kameramann fährt mit seinem Wagen auf den Schienen auf und ab. Die Schienen verlaufen parallel zum Gartenzaun. Dafür liegen Holzbretter und Metallstangen auf dem Kopfsteinpflaster. Die Aufnahme läuft. Im Film sind die Komparsen Menschen, die trauern. Dann fährt eine alte Karre auf den Hof. Der Nissan-Minibus gehört im Film dem arabisch-stämmigen Youssef El Kilali, gespielt von Karim Cherif. („Der Staatsanwalt“, „Verbrechen — Der Igel“). El Kilali ist im Krimi nicht nur aufstrebender Sherlock Holmes, der einen Fall lösen soll und dabei zwischenzeitlich selbst zum Hauptverdächtigen wird. Er ist auch Im- und Exporthändler für Elektrokram und lässt das Gewerbe erst einmal weiterlaufen. Deshalb ist sein Auto randvoll mit Kartons, Kisten und Wäschekörben, als er mit Tanja Schleiff (Katja Mehring, Tochter der ermordeten Astrid Altmann) und Lina Wendel (Titelrolle: Anne Marie Fuchs) vorm Haus vorfährt.

Die Komparsen laufen auf Katja Mehring zu und sprechen der Tochter der Ermordeten Beileid aus. Dann ist die Szene zu Ende. Das Team dreht sie noch einmal. Zur gleichen Zeit sitzt der Bürgermeister von Ekenbach in einem Container, der auf dem Parkplatz des alten Krankenhauses abgestellt ist. Dirk Borchardt (Tatort) spielt Bürgermeister Röpers und hat noch Zeit. Er trägt für die Rolle braune Cordhose, Feinstrick mit V-Ausschnitt und ein blau-weiß kariertes Hemd. Der echte Bürgermeister ist derweil fast in Rufweite. Ob Borchardt etwas über Daniel Zimmermann weiß? Er habe gehört, dass der ein netter, junger Typ sein soll, einer der die Stadt nach vorne bringt, sagt der Schauspieler, der in Köln lebt. Röpers, der Bürgermeister von Ekenbach, soll auch ein Netter sein, erzählt Borchardt. Allerdings soll Röpers auch ein Problem — und dringend Geld nötig haben...

Und warum spielt das alles in Monheim? „Das ist so schön hier, so pittoresk: die Gassen, die Häuser“, sagt die Producerin Maike Delbos. Man habe einen Ort gesucht, „bei dem der Gedanke weh tut, dass das alles für den Tagebau abgerissen werden muss“.