Blut: DRK beklagt Rückgang der Spendenbereitschaft
Es sind vor allem die Älteren, die noch regelmäßig kommen. Auf die Dauer fehlt der Nachwuchs.
Monheim. An seine erste Blutspende kann sich Heinrich Maier noch genau erinnern. „Das war 1964“, sagt der zweifache Großvater. „Ich habe zu der Zeit meinen Wehrdienst absolviert und es gab einen Aufruf, Blut zu spenden.“ Er habe damals vor allem deswegen an der Aktion des Roten Kreuzes teilgenommen, weil das einen freien Nachmittag bedeutete, erzählt der heute 75-Jährige und schmunzelt, „aber natürlich geht es beim Blutspenden um deutlich mehr. Es ist ein Akt der Nächstenliebe und kann im Ernstfall Leben retten.“
Letzteres ist der Hauptgrund für den Monheimer, warum er sich bis heute immer wieder Blut abzapfen lässt. Inzwischen bringt er es auf 100 Spenden. Das entspricht einer Gesamtmenge von rund 50 Litern. Durch seine Adern fließt eine Rarität. Maier hat die Blutgruppe AB positiv — so wie nur knapp vier Prozent der Deutschen.
Es war Maiers 100. Blutspende. Er und neun weitere Monheimer wurden nun für ihr Engagement mit Urkunde und Ehrennadel geehrt. Vier von ihnen haben 75 Mal gespendet, fünf wurden für 50 Spenden ausgezeichnet — so wie Anita Preuß, die über ihren Vater zum Blutspender wurde.
Und doch: Das DRK verzeichnet einen stetigen Rückgang der Spenderzahlen. „Das ist leider ein bundesweiter Trend“, sagt Katharina Albien. Die 75-Jährige ist Sozialdienstleiterin und Blutspendenbeauftragte im an der Grabenstraße ansässigen Ortsverein. „Die Mehrfachspender scheiden nach und nach aus und jüngere Generationen gleichen das nicht mehr aus.“ Deswegen fungieren die Spendenjubilare ein Stück weit auch als Botschafter für die gute Sache. In ihrem Umfeld leisten sie Überzeugungsarbeit und werben für Blutspenden.
„Grundsätzlich kommt jeder erwachsene und gesunde Mensch dafür in Frage“, sagt Clemens Schwarz, Vorsitzender des Ortsvereins. „Wer die Vorgaben erfüllt und vorab entsprechend von uns untersucht wurde, kann ohne weiteres 500 Milliliter pro Termin spenden.“
Für den Körper sei die Prozedur völlig unbedenklich. „Es kostet nur ein bisschen Zeit und kann im Ernstfall Leben retten — auch das eigene.“