Chaoten belasten Stadtkasse
In gleich drei Sporthallen hat die Verwaltung Schmierereien und andere Zerstörungen festgestellt. Auf die Stadt könnten dadurch Kosten von 60.000 Euro zukommen.
Monheim. Uwe Trost hat die Nase gestrichen voll: „Jetzt müssen wir unser weniges Geld für unnötige Maßnahmen ausgeben. Das kann nicht sein“, sagte der Bereichsleiter Schule und Sport der Stadtverwaltung bei der vergangenen Ausschusssitzung mit Blick auf die Schäden, die aktuell in mehreren Sporthallen auftreten. Kommt es ganz bitter für die Stadt, muss sie „zwischen 50.000 und 60.000 Euro für die Reparaturen ausgeben“, schätzt Trost.
Dass es immer wieder Vandalismus in den heimischen Turnhallen gibt, ist nicht neu. Und es ist auch kein Monheimer Phänomen. Überall, wo jede Woche Hunderte Schüler und Sportler zusammenkommen, geht hin und wieder etwas kaputt. Auch mutwillige Zerstörungen sind keine Neuheit. Jedes Jahr gibt die Stadt etwa 5000 bis 6000 Euro für Reparaturmaßnahmen aus.
Doch nun haben die Zerstörungen eine neue Qualität erreicht. Binnen weniger Wochen kam es in drei Hallen zu teils erheblichen Schäden. Zunächst wurde die Halle der Lise-Meitner-Realschule beschmiert, dann wurden große Löcher in die Wände und die Decke der Halle der Peter-Ustinov-Gesamtschule geschlagen, zuletzt wurden die Toiletten der Turnhalle des Otto-Hahn-Gymnasiums beschmiert.
Für Uwe Trost weit mehr als Lappalien: „Dass eine Trennwand in den Toiletten mit einem Filzstift angemalt wird, ist normal. Aber hier wurden die Fliesen der Dusche mit einer Spraydose komplett beschmiert. Die Farbe ist tief in die Fugen eingedrungen.“
Wer die Schuldigen sind, ist teilweise noch offen. Im Fall der Realschule wurden die Täter zwar vom Hausmeister erwischt, ansonsten tappen Verwaltung, Schulen und Sportvereine aber im Dunkeln. Grundsätzlich können die Täter Schüler, Sportler oder sogar Dritte sein. Von morgens bis nachmittags läuft der Schulsport, von 17 bis 22 Uhr haben die Sportvereine die Hallen gemietet.
Weil aber durch die verschiedenen Lehrer und Übungsleiter im Laufe der Jahre nicht mehr komplett nachzuvollziehen ist, wer alles Hallenschlüssel besitzt, könnten auch völlig Fremde in die Hallen eingedrungen sein und sich dort „vergnügt“ haben. Außerdem kommt es hin und wieder vor, dass vergessen wird, abzuschließen.
Karl-Heinz Göbel, Vorsitzender des größten Sportvereins der Stadt, der SG Monheim, kann nur spekulieren: „Wir weisen unsere Übungsleiter immer wieder an, genau darauf zu achten, wer in den Hallen ist, und nachher abzuschließen. Wir tun unser Möglichstes, aber hundertprozentig können wir uns von einer Mitschuld nicht freisprechen.“
Regina Lingel-Moses, Leiterin der Peter-Ustinov-Gesamtschule, steht vor einem Rätsel: „Wir möchten den Sportvereinen nicht einfach den schwarzen Peter zu schieben. Vielleicht waren es ja auch unsere Schüler. Deswegen gehen wir der Sache jetzt nach.“ Uwe Trost und die Stadtkasse werden sich darüber freuen.