Das schlechte Wetter treibt Freibadbetreiber in die Miesen

Bäderchef Karl-Heinz Bruser spricht von einem „riesigen Verlustgeschäft“ aufgrund des schlechten Wetters im Juli.

Langenfeld. Das Thermometer zeigte am Donnerstagvormittag 22 Grad an, als zwei Freibadbesucher mit ihrer Halbjahreskarte Einlass begehrten. Dieter Kranemann und seine Frau Ingrid sind begeisterte Schwimmer.

„Wir kommen vier oder fünfmal in der Woche hierher. Das ist wunderbar. Wir haben schon gar keine Lust mehr, in Urlaub zu fahren. Schöner können wir es doch nirgendwo antreffen“, sagen Beide übereinstimmend. In der Tat: Das 50-Meter-Becken, das ebenso große Kinderschwimmbecken und jenes unterhalb der Sprunganlage bieten sich in schönstem Blau dar. Das einzige, was fehlt, sind die Badegäste.

„Bei dem miserablen Wetter am Mittwoch waren nur 15 bis 20 Frühschwimmer da“, berichtet Schwimmmeister Alexander Neuendank, als sich wenigstens das Nichtschwimmerbecken ein wenig füllt. Ein Dutzend Kinder, die vorher Sport in der angrenzenden Halle gemacht haben, springen zur Erfrischung in das 22 Grad warme Wasser.

„Das Wetter spielt in diesem Jahr nicht mit. Das wird ein riesiges Verlustgeschäft“, wähnt Bäderchef Karl-Heinz Bruser, der mit Recht stolz auf die gepflegten Schwimmbecken und Außenanlagen ist. „Gestern war das Gesundheitsamt Mettmann bei uns, das stets unangemeldet kommt, um das Wasser und die sanitären Einrichtungen zu prüfen. Es wurde wie immer nichts beanstandet. Die Mitarbeiterin meinte wieder einmal, wir seien um unsere Bäder zu beneiden“, sagt Bruser nicht ohne Stolz.

Bislang waren erst 7000 bis 8000 Badbesucher da, davon allein über 4000 an jenem Wochenanfang im Juni, als mit Temperaturen um die 30 Grad sommerliche Hitze erreicht wurden.

Das Unglück ist zudem, dass in den ersten Ferienwochen das Hallenbad und das Lehrschwimmbecken wegen der alljährlich fälligen Grundreinigungen vier Wochen lang geschlossen bleiben müssen.

„Die riesige Stahlwanne, mit der im vergangenen Jahr das 25-Meter-Becken ausgekleidet wurde und die neuen Überlaufrinnen haben sich bewährt“, stellt Bruser fest, und das Gleiche treffe auf die neuen Filteranlagen für sämtliche Hallen- und Freibäder zu.

Für 800 000 Euro waren unter dem Hallenbad modernste und energiesparende Filter eingebaut worden. Zurzeit werden im Hallenbad neue Duschen installiert, die nicht mehr beliebig lange benutzt werden können. Eine Sparvorrichtung sorgt dafür, dass nach neun Litern aus dem Duschkopf das Wasser versiegt.

„Die Einsparungen an Wasserkosten, die dadurch erreicht werden, sind ganz erheblich“, sagt der Bäderchef. Er hofft noch auf schöne Augusttage, nicht zuletzt im Interesse der Kinder, die sich zurzeit nur vereinzelt ins Wasser wagen.