Der Wiescheider Kotten entsteht im Film noch einmal
Die Hobbyfilmer Max Heribert Gierlichs und Winfried Hölter haben das Werden des Industriedenkmals begleitet.
Langenfeld. Der Vortragsraum des Kulturellen Forums im Freiherr-vom-Stein-Haus war bis auf den letzten Platz besetzt, als Max Heribert Gierlichs (71) auf Einladung des Fördervereins Stadtmuseum seine knapp halbstündige Filmdokumentation über die Rekonstruktion des Wiescheider Schalenschneider-Kottens im Volksgarten erstmals zeigte.
Mit Dr. Winfried Hölter, dem ehemaligen Chefarzt des Monheimer Krankenhauses, hatte der Videofilmer aus Richrath das Werden des Industriedenkmals unter einer außergewöhnlichen Glaskonstruktion vom ersten Spatenstich am 29. August 2007 bis zur Eröffnung fast genau ein Jahr später mit der Kamera begleitet.
Daran schlossen sich ergänzende Dreharbeiten bis Mitte dieses Jahres an. So wurde beispielsweise das Aufstellen der Puppen, die den Wiescheider Schalenschneider Wilhelm Jacobs und seinen Gehilfen seit diesem Jahr fast lebensecht bei der Arbeit zeigen, dokumentiert.
Auch die Vorgeschichte zum Wiederaufbau wurde den Premieregästen nahe gebracht. Sie zeigten sich begeistert von der Dokumentation und gratulierten Gierlichs zu seiner Detailarbeit. Anschließend ging die große Gesellschaft hinüber zur Düsseldorfer Straße, um an Ort und Stelle noch einmal anzuschauen, was ihnen vorher auf der Leinwand gezeigt worden war.
"Der Film entstand aus 25Stunden Rohmaterial. Ich habe ihn in wochenlanger Arbeit auf eine Spiellänge von 28 Minuten geschnitten", sagte Max Heribert Gierlichs. "Solche Langzeit-Dokumentationen erfordern ständige Präsenz. Sie sind daher sehr zeitaufwändig und nur mit mehreren Kameraleuten zu schaffen", fügte der Filmer hinzu.
Der Kotten-Film ist bereits das dritte Langzeitprojekt, dem sich Gierlichs in der Reihe "Stadtgeschichtliche Ereignisse" widmete. Von 2002 bis 2003 hatte er in 13Monaten den Film "Am Anfang war Sanct Martinus" abgedreht, der sich mit der Geschichte rund um die Richrather Kirche und den Ausgrabungen am rund 1000 Jahre alten Kirchturm beschäftigt. Danach hielt er in einer einjährigen Dokumentation den Aufbau der neuen Orgel in St.Martin fest.
Ein viertes Projekt, das ein weiteres Stück Stadtgeschichte lebendig machen soll, ist in Planung. "Wenn die abschließenden archäologischen Ergebnisse zur Ausgrabung der Vorgängerkirchen von St. Barbara in Reusrath vorliegen, soll mit deren filmischer Bearbeitung die Reihe ihren Abschluss finden", sagte der Hobby-Filmer.
Sobald Kopien von Gierlichs und Hölters "Der Kotten entsteht" vorliegen, soll der Film auch bei Führungen (siehe Kasten) im Kotten zu sehen sein.