Sportstätten: In Baumberg bewegt sich was

Die Fußballer signalisieren Kompromissbereitschaft und können sich einen Kunstrasenplatz auf dem Gelände der Bezirkssportanlage vorstellen. Der Jahn-Platz muss saniert werden. Doch die Stadt ist pleite.

Monheim. Sportstättenkonzept - davon ist immer wieder zu hören. Kürzlich war die Sanierung der Anlagen auch einmal mehr Thema im Stadtrat. Doch was ist überhaupt machbar? Der aktuelle Schuldenstand Monheims liegt bei rund 100Millionen Euro. Kämmerer Max Herrmann prophezeit für das nächste Jahr ein weiteres zweistelliges Millionenloch. Die Stadt ist auf dem Weg ins so genannte Haushaltssicherungskonzept.

Lediglich aus dem Konjunkturpaket des Bundes gibt es noch 700000Euro als Notgroschen. Aber wie soll damit ein millionenschweres Sportstättenkonzept realisiert werden, das diesen Namen auch verdient? "Es geht nicht alles 2010", ist das Signal von Bürgermeister Daniel Zimmermann eindeutig und Bescheidenheit angesagt.

Offensichtlich macht die Not beweglicher. Denn die Sportfreunde Baumberg haben sich mit dem BTSC zusammengesetzt. Und die Fußballer signalisieren den Willen zu einer gemeinsamen Lösung. Zwar halte man grundsätzlich an der Idee zweier Kunstrasenplätze am Kielsgraben fest. "Da wir einem städtischen Gesamtkonzept mit verbesserten Bedingungen für alle Vereine aber nicht im Weg stehen wollen, könnten wir auch mit einer Kompromisslösung leben", betont nun Hajo Ditz, stellvertretender Vorsitzender der Sportfreunde. Und die sieht vor, an der Bezirkssportanlage Bregenzer Straße neben der bestehenden Anlage einen Kunstrasenplatz samt Flutlicht für die Kicker zu errichten. Bei den Planungen sollen außerdem Flächen für einen eventuell später zu errichtenden Platz berücksichtigt werden.

Kein Thema ist derzeit der Wegzug der Sportfreunde vom Stammsitz Sandstraße - zumindest sickert es nicht durch. Dabei wird die Situation dort durch die Wohnbebauung auf dem Gelände des abgerissenen Bowling-Centers immer zugespitzter mit Blick auf viel zu wenig Parkplätze. Doch Zimmermann überlässt die Entscheidung dem Verein. Das Grundstück ist städtisch.

Auch im Ortsteil Monheim ist Bescheidenheit angesagt. Die von der SGM-Spitze herbeigesehnte Leichtathletikarena im Häck-Stadion hat keine politische Mehrheit. Nun gilt es erst einmal, dringend notwendige Sanierungen auf dem Jahn-Platz in Angriff zu nehmen. Man darf gespannt sein auf die Haushaltseinbringung im Januar. Denn dann soll die Verwaltung auch eine Liste mit Sanierungsmaßnahmen vorlegen. Ein entsprechender CDU-Antrag fand die Mehrheit im Rat - ohne Einzelheiten zur Finanzierung.