Hilden: Fragestunde mit der Präsidentin
Jugend: Bei der Sitzung des Kinderparlamentes, löcherten die Kinder Regina van Dinther, Präsidentin des NRW-Landtages, mit Fragen.
Hilden. Aufgeregtes Schnattern ist aus dem Bürgersaal des alten Rathauses zu hören, dann wird es allmählich stiller, bis nur noch ein gedämpftes Murmeln den Raum erfüllt. Die 27. Sitzung des Hildener Kinderparlaments beginnt. Der Bürgermeister schaltet sein Mikrofon an und stellt sich erst einmal vor. "Ihr wisst ja, dass es einen neuen Bürgermeister gibt. Also ich bin der Horst Thiele."
Das wissen die meisten Kinder schon. Sie warten auf jemand ganz anderen. Nach einem Besuch im Landtag, hatten die Kinder Präsidentin Regina van Dinther eingeladen, sich doch auch ihr Kinderparlament anzuschauen. Und dann ist es soweit - mit etwas Verspätung erscheint die Präsidentin des Landtags zur letzten großen Sitzung des Kinderparlaments in diesem Jahr.
Die Kinder können ihre Fragen kaum zurückhalten, recken die Finger in die Höhe. "Haben Sie schon einmal einen Berühmten getroffen?", fragt ein Mädchen und gibt sich mit der Antwort, dass die CDU-Politikerin schon einmal die Königin von Schweden und den Papst getroffen hat, zufrieden. Die Präsidentin beantwortet weiter geduldig Fragen nach ihrem Lieblingsspielzeug, Hobbys und zum Familienstand.
Doch die Kinder können auch anders. "Waren Sie denn auch schon früher politisch aktiv?", will der zehnjährige Johannes wissen. Van Dinther erzählt von ihrem Engagement in der Kirche und betont, wie wichtig das Ehrenamt ist. Jetzt wollen die Kinder wissen, was sie gegen die Klimakrise tue. "Ich habe einen Mann, der sehr darauf achtet, dass ich beispielsweise keine Plastiktüten benutze", erklärt die Präsidentin. Auch die Frage nach ihrem Einkommen, beantwortet sie bereitwillig. "9700 Euro.
Davon geht die Altersvorsorge ab. Und man muss alles davon bezahlen, zum Beispiel Briefmarken." Bei ihren Schulnoten hält sie sich allerdings zurück. Was ihr größter Wunsch sei, will ein Junge nun wissen. "Das alle Menschen so leben können wie wir - in Frieden und ohne große Sorgen."
Nach 30 Minuten unterbricht der Bürgermeister die Fragestunde. Schließlich würden van Dinther und ihre Jugendbauftrage auch wissen wollen, wie das Hildener Kinderparlament arbeitet. Nachdem die Arbeitskreise ihre Ergebnisse vorgetragen hatten - da wurde von den Notinseln berichtet, an die sich Kinder in Not wenden können oder vom Einsatz für neue Spielgeräte und den Patenschaften für Bushaltestellen - zeigte sich sie die Präsidentin dann auch stark beeindruckt. "Ihr könnt stolz auf eure Arbeit sein und auch darauf, dass man euch so ernst nimmt. Das ist in vielen Städten nicht so. Hilden ist ein gutes Beispiel, wie man Kinder schon früh einbinden kann."