Die pure Freude an Musik

Aula: Nicht weniger als 250 Mitwirkende hatte das Weihnachtskonzert des Otto-Hahn-Gymnasiums. Die Besucher kamen dabei voll auf ihre Kosten.

Monheim. Hektisches Treiben herrscht hinter der Bühne, denn gleich soll es losgehen: Das große Weihnachtskonzert des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG). Unter dem Titel „A Disney-Christmas“ können die Zuhörer am Freitagabend nicht nur typische Weihnachtslieder, sondern auch Melodien aus „Tarzan“, „König der Löwen“ oder „Cinderella“ hören.

„Der Wunsch nach Walt Disney kam ursprünglich vom Chor und wir dachten uns, dass man das wirklich gut mit einem Weihnachtskonzert verbinden kann“, erläutert Organisator Oliver Drechsel die Themenwahl.

Während sich die Aula immer weiter füllt, Eltern sich die besten Plätze sichern und auf den Auftritt ihrer Kinder warten, ist hinter der Bühne Hektik angesagt. Hier wird noch einmal nachgeschminkt, dort das Instrument eingestimmt.

Die Kinder der Klassen 5c und 5d sowie der Erprobungsstufenchor laufen in den Musikräumen wild durcheinander, die Aufregung ist zu spüren. „Wir haben einmal wöchentlich geprobt, aber letzte Woche dreimal“, erzählen Domenique (11), Jan-Luca (12) und Julian (11). Für viele von ihnen ist es der erste große Auftritt mit dem Chor. „Es macht Spaß, auf der Bühne zu stehen und ich glaube, dass wir gut singen können“, verkünden sie selbstbewusst.

Besonders toll finden sie, dass sie Lieder singen, die von ihrem Musiklehrer selbst komponiert wurden. Denn Alessandro Lazzaro hat auf die Melodie von „Alle meine Entchen“ ein „Alle meine Plätzchen“ gezaubert und die Töne, die eigentlich Pippi Langstrumpf ankündigen, lassen nun das Christkind kommen. Gina steht in diesem Jahr zum ersten Mal auf der Bühne. „Herr Lazzaro ist cool, ich freue mich, dass wir gleich auftreten“, meint die Elfjährige.

Mittlerweile geht es an die letzten Vorbereitungen, die ersten Akteure warten schon gespannt hinter dem Vorhang, während andere noch darüber diskutieren, wann der Flügel umgeschoben werden muss und wie viele Stühle benötigt werden. Dann geht es los: Die Big Band erscheint auf der Bühne, cool und swingig wird „Felix Navidad“ interpretiert. Das aufgeregte Schnattern im Backstagebereich hat sich in absolute Stille gewandelt. Aus den Kindern und Jugendlichen sind plötzlich Profis geworden.

Ordentlich aufgereiht und schwarz gekleidet betreten die Chöre die Bühne, die Freude am Singen ist in jedem einzelnen im Gesicht abzulesen. Fest sind die Augen auf das Publikum gerichtet, textsicher und laut wird dort gesungen.

Während sich die Organisatoren Alessandro Lazzaro, Elisabeth Kittelmann und Christian Kilburg entspannen, ist Oliver Drechsel immer noch nervös. Ihm obliegt die Gesamtleitung: „Es sind ungefähr 250 Mitwirkende“, erzählt der Musiklehrer. Doch seine Nervosität liegt wohl auch an dem Auftritt des Orchesters, der noch vor ihm liegt.

Nervös werden bereits Blätter geordnet, Stühle gerutscht und auf Lippen gekaut. Die anderen Künstler haben es sich überall in der Aula bequem gemacht und staunen über das, was auf der Bühne präsentiert wird. Eine bunte Mischung aus „Winter Wonderland“, „Disney Classics“ und Tschaikowskys „Blumenwalzer“ ertönt dort. Mit jedem Lied entspannen sich die Züge Drechsels ein wenig mehr und nach dem tosenden Applaus für „Pirates oft the Caribbean“ huscht ein Strahlen auf sein Gesicht. Nun kann es zum Höhepunkt des Abends kommen: Alle Mitwirkenden erscheinen auf und vor der Bühne und ein gemeinsames „Tochter Zion“ ertönt.

„Chor und Orchester zusammen zu hören, hat mir besonders gut gefallen. Das ist schon eine tolle Leistung, das alles unter einen Hut zu bekommen. Ein tolles Konzert“, findet Detlef Hövermann (51), dessen Tochter im Chor singt. Auch Gina ist mit ihrem Auftritt zufrieden. Strahlend steht sie vor der Bühne und meint: „Als ich mit dem Singen angefangen habe, war ich gar nicht mehr aufgeregt!“